Hamburg. Bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr und mehr Klimaschutz: Mit einer Menschenkette ums Hamburger Rathaus haben die Klimabewegung Fridays for Future und die Gewerkschaft Verdi ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Am Wochenende startet dann eine andere Aktion.

Anhänger der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) und die Gewerkschaft Verdi haben am Freitag in Hamburg gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Personennahverkehr und für mehr Klimaschutz demonstriert. Nach einer Kundgebung bildeten sie am Nachmittag eine Menschenkette rund um das Rathaus, wie ein FFF-Sprecher auf Anfrage sagte. Insgesamt hätten rund 250 Menschen mit der Aktion deutlich gemacht, dass für eine Verkehrswende attraktive Arbeitsplätze und mehr Personal nötig seien.

Bus und Bahn seien ein wichtiger Teil der Lösung des Verkehrsproblems, erklärte Hamburgs FFF-Sprecherin, Annika Rittmann. "Sie schaffen Lebensqualität und gute sowie nachhaltige Arbeit. Deshalb kämpfen wir zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen von Verdi für eine Verkehrswende, die Gesundheit, Natur und Menschen dient und Emissionen nachhaltig senkt."

Für dieses Wochenende kündigte Fridays for Future auf dem Gänsemarkt ein auf unbestimmte Zeit angelegtes Klimacamp an. Anlass der Aktion sei der Jahrestag des Forderungspapiers der Hamburger FFF-Ortsgruppe, das vor einem Jahr an die Hamburger Bürgerschaft und den Senat adressiert und im Umweltausschuss vorgestellt wurde.

Die Klimaaktivisten wollen nach eigenen Angaben mit Zelten und Pavillons einen ständigen Aufenthaltsort schaffen, an dem corona-konform Tag und Nacht diskutiert, gelernt und protestiert werden kann. "Wir ziehen jetzt vorerst ins Klimacamp, weil uns die Politik keine andere Wahl lässt", sagte FFF-Sprecherin Dalila Nouame. Seit mehr als eineinhalb Jahren gehe FFF jede Woche auf die Straße. Doch passiert sei nichts. "Man zwingt uns regelrecht dazu, noch vehementer und empörter zu werden."

Der vom Senat ausgearbeitete Klimaplan reiche nicht aus, er verfehle die Ziele des Pariser Klimaabkommens. Ein Banner am Eingang des Camps soll nun auf die Dringlichkeit des Handelns erinnern. "Die Zeit rennt und der Senat muss endlich begreifen, was auf dem Spiel steht. Wenn wir auch nur die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben wollen, muss Hamburg bis spätestens 2035 klimaneutral sein", unterstrich FFF-Sprecher Florian König.