Hamburg.

Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar beklagt einen weiter zu laxen Umgang mit Corona-Kontaktformularen in Gaststätten. Bei einer Kontrolle im Juni seien bei einem Drittel der 100 kontrollierten Gewerbe- und Gaststättenbetriebe frei zugängliche Listen gefunden worden. Und eine nun erfolgte Nachschau habe gezeigt, dass etwa ein Siebtel der Betriebe die Kontaktdatenerfassung auch nach behördlicher Ansprache immer noch fehlerhaft durchführt, erklärte Caspar am Freitag.

Woran die datenschutzkonforme Umsetzung gescheitert sei, hätten die betroffenen Gaststättenbetreiber nicht plausibel darlegen können. "Bedauerlicherweise haben sich die Betriebe auch in der Nachkontrolle nicht einsichtig gezeigt." Gegen sie würden nun Bußgeldverfahren eingeleitet.

Den Datenschutzbeauftragten erreichten nahezu täglich Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über Restaurants mit offenen Kontaktlisten. Teilweise werde auch vom Missbrauch der Telefonnummern für Flirt-Nachrichten oder ähnliche private Zwecke berichtet. Caspar appellierte daher an alle Gaststättenbetreiber: "Bitte behandeln sie die Kontaktdaten vertraulich." Die Regeln zum Datenschutz seien keine unverbindlichen Empfehlungen.