Hamburg. Die Corona-Pandemie trifft auch die Handelskammer Hamburg hart. Gerade ein paar Tage im Amt, muss der neue Hauptgeschäftsführer Heyne schon ein Minus von acht Millionen Euro oder 20 Prozent kalkulieren. Er ist aber dennoch zuversichtlich.

Hamburgs neuer Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, Malte Heyne, sieht wegen der Corona-Pandemie schwere Zeiten auf die Vertretung der Hamburger Wirtschaft zukommen. "Unsere Mitglieder zum Beispiel in der Außenwirtschaft, im Hafen, in der Luftfahrt, im Tourismus und Einzelhandel sind extrem hart getroffen", sagte Heyne in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Das bedeutet für uns, dass wir jetzt im Worst-Case-Szenario mit Mindereinnahmen von 20 Prozent rechnen." Bei einem Beitragsaufkommen von rund 40 Millionen Euro im Jahr bei den etwa 160 000 Mitgliedsunternehmen mache dies rund acht Millionen Euro aus.

Für die Zukunft zeigte sich der promovierte Volkswirt, der bereits zwischen 2007 und 2014 für die Handelskammer gearbeitet hat, dennoch zuversichtlich. So hoffe er, dass die Corona-Krise in fünf Jahren finanziell überwunden ist, "dass wir einen Strategieplan vorgelegt haben für die Herausforderungen der Hamburger Wirtschaft und uns daran ausgerichtet haben". Er hoffe, dass die Kammern dann bundesweit stärker zusammenarbeiten gerade im Bereich interne Verwaltung. Außerdem: "Unternehmen, die Visionen haben, sollen nicht zum Arzt gehen, sondern zu uns kommen und hier einen Partner finden, mit dem sie gemeinsam ihr Visionen umsetzen können. Das wäre mein Wunsch."

Heyne, der vor sechs Jahren zur IHK Nord als Geschäftsführer gewechselt war und Anfang August seinen neuen Job in der Handelskammer Hamburg angetreten hat, kündigte an, sich als Hauptgeschäftsführer auch politisch zu äußern. "Es gibt klare Vorgaben durch Gerichte, zu welchen Themen sich eine Handelskammer äußern darf. Sie müssen einen Wirtschaftsbezug haben. Ich bin Volkswirt, es gibt ganz viel Wirtschaftsbezug in ganz vielen Bereichen." Eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft sei wichtig. "Wir haben eine gute Chance, mit dem Senat auch wieder kritische Themen ansprechen zu können."