Hamburg. Weitere Lehrer sollen in den kommenden Monaten noch dazukommen. Die Grundschulen sind fest in Frauenhand.

In der Hansestadt haben zum neuen Schuljahr 635 neue Lehrkräfte ihren Dienst angetreten, das sind 48 mehr als im Vorjahr. Zusammen mit den im Februar eingestellten 333 begrüße die Stadt in diesem Jahr damit 968 neue Lehrkräfte an den staatlichen Schulen, teilte die Schulbehörde am Sonntag mit. Es sei davon auszugehen, dass in den nächsten Monaten noch weitere Lehrer hinzukommen. 258 neue Lehrer unterrichten an den Stadtteilschulen, 168 an den Grundschulen, 131 an den Gymnasien und 56 an den Berufsschulen.

Schulsenator Ties Rabe (SPD) bedauerte in einer Videobotschaft, dass der feierliche Empfang im Rathaus diesmal coronabedingt ausfallen muss. Aber: „Ich freue mich, dass sich so viele junge Lehrkräfte für Hamburg entscheiden“, sagte er. „Angesichts des Lehrermangels in vielen Bundesländern ist es gut zu wissen, dass unsere Stadt und unsere Schulen bundesweit große Anerkennung genießen.“

Zahl der Lehrer wächst mit der der Schüler

Die Zahl der neu eingestellten Lehrkräfte ist seit Jahren sehr hoch, denn Hamburgs Schülerzahl wächst. Die Zahl der Neueinstellungen übertreffe die der Pensionierungen deutlich, teilte die Behörde weiter mit: Im Jahr 2020 werden 644 Lehrkräfte pensioniert. Die Hamburger Lehrerschaft ist deutlich verjüngt: Das Durchschnittsalter liege jetzt bei 44,14 Jahren, hieß es. Da Lehrkräfte in der Regel erst mit 32 (Frauen) oder 34 Jahren (Männer) in den Beruf einsteigen und bis 66 oder 67 arbeiten, wäre eigentlich ein rechnerischer Durchschnitt von gut 49 Jahren zu erwarten.

Trotz der Erhöhung der Ausbildungskapazität liegt die Zahl der Bewerbungen in Hamburg immer noch etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Ausbildungsplätze. Am begehrtesten war bei den Bewerbern wie schon in den Vorjahren der Vorbereitungsdienst zum Lehramt an Gymnasien. Um die 146 Plätze konkurrierten insgesamt 439 Bewerberinnen und Bewerber, das entspricht einer Einstellungsquote von 33 Prozent.

95,7 Prozent der Referendare für das neu eingeführte Lehramt an Grundschulen sind weiblich und stehen damit gerade mal zwei männlichen Referendaren gegenüber (4,3 Prozent). Die Anzahl der Quereinsteiger, die für sogenannte Mangelfächer eingestellt werden, liegt bei 9,5 Prozent – das sind 38 Personen.