Hamburg. Der Corona-Lockdown hat die Kleinsten besonders hart getroffen. Monatelang mussten die meisten Kinder auf ihre Freunde und den Kita-Alltag verzichten. Nun ist die Zeit dieser Einschränkungen in Hamburg vorbei - und sie soll in dem Ausmaß auch nicht wiederkommen.

Hamburger Kitas sind am Donnerstag wieder in den Normalmodus gewechselt - zumindest was die Betreuungszeiten angeht. In den Kindertagesstätten der Hansestadt können die Mädchen und Jungen nun wieder ohne zeitliche Beschränkung betreut werden. "Wir alle freuen uns, dass wir jetzt einen weiteren großen Schritt in Richtung Normalität machen konnten und wieder in vollem Umfang für die Familien da sein können", sagte eine Sprecherin der Elbkinder Vereinigung Hamburger Kitas am Donnerstag in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur.

"Die Kinder sind einfach glücklich, dass sie wieder ihre Freunde treffen können, und für die Eltern bedeutet es natürlich eine spürbare Entlastung, die Kitas wieder wie gewohnt nutzen zu können." In Hamburg gibt es nach Angaben der Sozialbehörde mehr als 1100 Kitas. Betreut werden normalerweise insgesamt mehr als 90 000 Kinder von rund 16 000 pädagogischen Kräften.

Der Regelbetrieb findet gleichzeitig unter Corona-Bedingungen statt. So soll regelmäßig gelüftet werden. Oberflächen müssen in gewissen Abständen vom Personal desinfiziert werden. Maskenpflicht gibt es weder für Erzieher noch für Kinder. Lediglich die Eltern müssen beim Holen und Bringen der Kinder eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Der Start in den Regelbetrieb ist die letzte von vier Phasen, die die Sozialbehörde erarbeitet hatte. Mitte März war der Kita-Betrieb in Hamburg auf eine Notbetreuung beschränkt worden und dann stufenweise wieder hochgefahren worden.

Derzeit gebe es weiter kein akutes Infektionsgeschehen in den Kitas, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde der dpa. "Und selbst falls es erneut zu Einschränkungen wegen Corona kommen müsste, würden diese Maßnahmen nicht wie im Frühjahr zuerst die Kinder betreffen." Stattdessen würden Kitas und Schulen dann eher als letztes Einschränkungen hinnehmen. Grund dafür seien die enormen sozialen Folgen für die Kinder. "Das würden wir so nicht nochmal machen."

Trotz des Neustarts im Regelbetrieb war es am Donnerstag an vielen Hamburger Kitas zunächst eher ruhig - auch aufgrund der Ferienzeiten. Bei den Elbkindern seien etwa 80 Prozent der Kinder wieder da, Tendenz steigend. "Einige Kitas sind auch schon fast wieder zu 100 Prozent belegt. Früh- und Spätdienste werden zunehmend wieder nachgefragt." Gleichzeitig würden noch immer einige Kinder von den Eltern aus Sorge noch nicht wieder in die Kita gebracht. Normalerweise nutzen 23 500 Mädchen und Jungen die Betreuung in den rund 180 Kindertagesstätten des Trägers.