Hamburg. Mit Blohm+Voss hat das Coronavirus den ersten Industriebetrieb in Hamburg vorübergehend lahmgelegt. Mit weiteren Tests und Untersuchungen wollen das Unternehmen und die Behörden der Ursache auf die Spur kommen.

Nach einem größeren Corona-Ausbruch bei der Werft Blohm+Voss warten das Unternehmen und die Gesundheitsbehörden auf die Auswertung weiterer Tests. Anschließend werde beraten, ob die seit Monaten geltenden strengen Hygienekonzepte nachgeschärft oder welche anderen Maßnahmen möglicherweise ergriffen werden, teilte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch mit. Das sei gegenwärtig noch nicht absehbar.

Bei Blohm+Voss wurden in der vergangenen Woche sechs und am Montag weitere 49 Personen positiv auf das Coronavirus getestet, insgesamt also 55 bei rund 1000 Tests. Getestet wurde nicht nur die eigene Belegschaft, sondern auch die Mitarbeiter von Fremdfirmen, die auf dem Werksgelände im Hamburger Hafen tätig sind. Alle getesteten Personen wurden nach Hause geschickt, bis ein Testergebnis vorliegt. Die Arbeit auf dem Werftgelände ist damit vorübergehend zum Erliegen gekommen. Bei negativ Getesteten soll in der kommenden Woche ein zweiter Kontrolltest vorgenommen werden.

"Die uns vorliegenden Testergebnisse zeigen nicht den Ursprung der Infektion", sagte die Sprecherin. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise habe Blohm+Voss wie schon vor einigen Monaten zahlreiche Präventionsmaßnahmen umgesetzt. "Neben diversen Hygienemaßnahmen haben wir beispielsweise auch zeitversetztes Arbeiten in der Fertigung sowie rollierendes, mobiles Arbeiten für diverse Bürofunktionen eingeführt." Die Maßnahmen folgten sowohl den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts als auch den Vorgaben der Gesundheitsämter und gingen teilweise über diese hinaus.