Hamburg.

Auch nach Lockerungen der Corona-Verordnungen gibt es nach Angaben von Amateur-Musikern in Hamburg zu wenig Raum zum gemeinsamen Spielen. "Chöre wie auch Blasorchester benötigen nach aktuellen Empfehlungen einen Mindestabstand von 2,5 Metern in geschlossenen Räumen und 1,5 Metern im Freien zwischen ihren Ensemble-Mitgliedern, um der Aerosol-Verteilung Rechnung zu tragen", sagte Doris Vetter vom Präsidium des Landesmusikrates Hamburg am Mittwoch. "Da braucht es gutes Wetter und leere Parks im jetzigen Sommer." Aber spätestens im Herbst müssten große Räume her, um überhaupt gemeinsam und in normaler Besetzung musizieren zu können.

Den Angaben zufolge musizieren rund 200 000 Menschen in der Hansestadt in ihrer Freizeit in Chören, Ensembles oder Orchestern jeder Couleur. "Ein gemeinsames Singen per Videokonferenz ist eine gute Möglichkeit zur Überbrückung der akuten Situation", erklärte Vetter weiter. "Nach vier Monaten auf Zoom wird es aber höchste Zeit für Präsenzproben. Diese kann kein Online-Tool ersetzen." Auch instrumentale Ensembles, Bands und Orchester haben laut Landesmusikrat angesichts von Abstands- und Kontaktregeln häufig nicht die passenden Räume.

Die Kulturbehörde unterstütze die Amateurmusikszene aktiv bei der Raumsuche, dafür sei man sehr dankbar, sagte Geschäftsführer Thomas Prisching. Der Landesmusikrat ist eigenen Angaben zufolge die Dachorganisation von 90 mit Musik befassten Verbänden und Institutionen.