Hamburg.

Die Familiengerichte in Hamburg haben im vergangenen Jahr für 624 Kinder und Jugendliche die vollständige oder teilweise Übertragung der elterlichen Sorge angeordnet. Das sei ein Drittel mehr als im Vorjahr, teilte das Statistikamt Nord am Montag mit. Im mittelfristigen Vergleich zu 2014 betrug der Anstieg 13 Prozent.

Bei 38 Prozent der betroffenen Minderjährigen handelte es sich um Kleinkinder unter 6 Jahren. Bei 40 Prozent der Fälle waren die Kinder jünger als 14 Jahre, bei 22 Prozent ging es um Jugendliche ab 14 Jahren.

Familiengerichte können Eltern das Sorgerecht entziehen oder es einschränken, wenn eine Gefahr für das Wohl des Minderjährigen anders nicht abgewendet werden kann. Die Sorge kann auf das Jugendamt oder einen Dritten übertragen werden. In 42 Prozent der Fälle sei das Sorgerecht vollständig, in 58 Prozent teilweise übertragen worden, hieß es.