Eutin. Aufatmen in Eutin: Der Corona-Infektion einer Ärztin sind in der Sana-Klinik keine weiteren Fälle gefolgt. Nach 200 Tests mit negativen Ergebnissen geben Klinik und Gesundheitsamt Entwarnung.

Nach der Infektion einer Ärztin mit dem neuartigen Coronavirus hat die Sana-Klinik in Eutin wieder den Regelbetrieb aufgenommen. Die Tests an 200 Kontaktpersonen - Mitarbeitern und Patienten - seien durchweg negativ ausgefallen, teilte ein Kliniksprecher am Donnerstag mit. Der Verdacht, dass sich auch weitere Personen im Klinikumfeld infiziert haben könnten, habe sich ebenfalls nicht erhärtet.

Nach Bekanntwerden des Falls am Mittwoch hatte die Klinik zur Sicherheit ein Besuchsverbot verhängt und zunächst keine neuen Patienten mehr aufgenommen, sondern zwischenzeitlich nur noch Notfälle behandelt. Das Besuchsverbot wurde mittlerweile auch aufgehoben.

Am Mittwoch hatte der Kreis Ostholstein bestätigt, dass eine Ärztin positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden war. Nach Angaben der Klinik war bei der Frau am Dienstag ein Abstrich vorgenommen worden, weil sie im Laufe des Tages erkältungsähnliche Symptome entwickelt hatte. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt habe sich die Ärztin nach Vorliegen des Ergebnisses unverzüglich in häusliche Quarantäne begeben. Alle direkten und indirekten Kontaktpersonen im Klinikumfeld wurden den Angaben zufolge identifiziert und getestet. Sie kamen ebenfalls in häusliche Quarantäne.

Das Gesundheitsamt lobte den Umgang der Klinik mit dem Infektionsfall. Wo sich die Mitarbeiterin mit dem Virus angesteckt hatte, sei noch unklar. Es müsse außerhalb der Klinik passiert sein.

"Ich möchte mich besonders bei unseren Mitarbeitern bedanken, die innerhalb kürzester Zeit 200 Abstriche vorgenommen haben und somit quasi innerhalb nur eines halben Tages dazu beigetragen haben, dass die Normalität in unserer Klinik wieder zurückgekehrt ist", sagte der Geschäftsführer der Sana Kliniken Ostholstein, Florian Glück. "Dies zeigt, wie hervorragend unser Hygienekonzept gegriffen hat." Das Gesundheitsamt hatte der Klinik noch am Mittwochabend mitgeteilt, sie dürfe den Betrieb wieder in vollem Umfang aufnehmen.

Mit den Patienten, deren Operationen am Mittwoch und Donnerstag abgesagt wurden, sollen der Klinik zufolge so schnell wie möglich neue Termine vereinbart werden. Der Ärztliche Direktor Franz Hartmann appellierte an die Bevölkerung im Kreis, Krankheitssymptome weiterhin ernst zu nehmen und sich rechtzeitig ärztlich versorgen zu lassen. ! Das Risiko einer Corona-Ansteckung in dem Krankenhaus sei gemessen an möglichen Folgen einer verzögerten Diagnose und Behandlung von Herz- oder Hirnschlag gering.

Vorsichtshalber bleiben elf Mitarbeiter, die als Kontaktpersonen der positiv getesteten Ärztin definiert wurden, mindestens bis Sonntag in häuslicher Quarantäne, obwohl deren Abstrichergebnis negativ ausgefallen war. Wenn weitere Tests am Samstag dies bestätigen, dürfen sie ab Montag in den Dienst zurückkehren.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------