Kiel. Gleich zweimal nahm die Polizei im ersten Halbjahr im Norden Tatverdächtige fest. In vier weiteren Fällen konnten Täter entkommen.

Die Zahl der Sprengattacken auf Geldautomaten ist in Schleswig-Holstein im ersten Halbjahr angestiegen. Es gab sechs vollendete oder versuchte Sprengungen, wie eine Sprecherin des Landeskriminalamtes der Deutschen Presse-Agentur sagte. Im ersten Halbjahr 2019 hatte es zwei solcher Fälle gegeben, im gesamten Jahr vier.

Eine der Sprengungen fand in der Nacht zum 14. Januar mitten in Kiel statt. Dabei erbeuteten die Täter am Arndtplatz Bargeld und verursachten hohen Sachschaden im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses. Kurz nach der Explosion beobachteten Zeugen zwei schwarz gekleidete Männer, die auf Motorrollern geflüchtet seien. Eine groß angelegte Fahndung, bei der auch ein Polizeihubschrauber sowie Spürhunde zum Einsatz kamen, verlief erfolglos.

Festnahmen nach Sprengung von Geldautomaten in Elmshorn

Mehr Glück hatten Polizisten nach einer Sprengattacke in Elmshorn (Kreis Pinneberg) am 28. Mai. Zeugen hörten den lauten Knall und sahen mehrere Personen flüchten. Im Gepäck hatten sie Geldkassetten des gesprengten Automaten.

Weil ein Anwohner ein fremdes Fahrzeug in einem Wohngebiet meldete, dehnte die Polizei die Fahndung auf das Stadtgebiet von Rellingen aus. Kurze Zeit später nahmen Ermittler zwei Tatverdächtige fest. Beide sitzen in Untersuchungshaft, ein dritter Tatverdächtiger ist noch auf freiem Fuß.

Duo sprengt in Kaltenkirchen Geldautomaten

Nach einer weiteren Tat in der Nacht zum 16. Juni in Kaltenkirchen (Kreis Segeberg) nahm die Polizei ein Duo fest. Ein 18-Jähriger und sein 25 Jahre alter mutmaßlicher Komplize sitzen ebenfalls in Untersuchungshaft. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes der Bank hatten beobachtet, wie zwei Personen durch Einleitung eines Gasgemischs den Geldautomaten sprengten und informierten die Polizei.

Weil vor der Bank schon eine Polizeistreife wartete, konnten die Täter den dort geparkten Fluchtwagen nicht mehr nutzen. Sie ließen einen Teil der Beute zurück und flüchteten zu Fuß. Dabei verloren sie einen weiteren Teil der Beute. Ihre Festnahme erfolgte später in einer Wohnsiedlung von Kaltenkirchen.

2019 hatte es vier solcher Taten im Norden gegeben. In zwei Fällen waren die Täter erfolgreich, in zwei Fällen blieb es bei einem Versuch.