Hamburg.

Finanzsenator Andreas Dressel hofft auf eine rege Inanspruchnahme der neuen Corona-Überbrückungshilfen durch kleine und mittlere Hamburger Unternehmen. Er habe ein hohes Interesse daran, "dass sehr viele Anträge auch in Hamburg gestellt werden und wir von den 25 Milliarden Euro Bundesgeld auch einen hohen Anteil zielgerichtet an die Elbe leiten können", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch zum Start des neuen Hilfsprogramms des Bundes. Anträge können nur online bis zum 31. August gestellt werden. "Man muss auch schnell dabei sein", mahnte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos). Er gehe von rund 20 000 Anträgen aus Hamburg aus.

Mit den nicht zurückzuzahlenden Überbrückungshilfen soll kleinen und mittelständischen Firmen mit unter 250 Mitarbeitern geholfen werden, die weiter erhebliche Umsatzeinbußen durch Corona haben. Die Zahlungen sind je nach Umsatzausfall gestaffelt. Erstattet werden fixe Betriebskosten wie Mieten und Pachten bis zu einem Betrag von 150 000 Euro. Die Hilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - für Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller, aber auch gemeinnützige Unternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Anders als bei der ersten Corona-Soforthilfe können die Anträge nicht mehr direkt von Selbstständigen oder Firmen gestellt werden, sondern nur von einem Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater. Mit der Regelung wolle man Missbrauch verhindern, sagte Dressel. "Damit die Überbrückungshilfe an den Mann und die Frau kommt, wird es in den nächsten Wochen entscheidend auf die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ankommen."

Deren Hamburger Kammerpräsidenten verwiesen auf die bereits hohe Arbeitsbelastung in der Corona-Krise, zeigten sich aber zuversichtlich, den zusätzlichen Herausforderungen gerecht werden zu können - notfalls unter Inanspruchnahme von zusätzlichem Personal, das zeitlich befristet beschäftigt werden könnte, wie Wirtschaftsprüferkammerchef Udo Bensing sagte. Das Zeitfenster bis Ende August sei aber "mehr als sportlich", betonte der Präsident der Steuerberaterkammer, Stefan Blöcker.