Kiel. Eine Staatsanwältin sitzt in Kiel seit Monaten auf der Anklagebank. Sie soll Tiere notveräußert haben, ohne die Besitzer anzuhören. Nun könnte die Beweisaufnahme in dem Verfahren abgeschlossen werden.

Im Prozess um Rechtsbeugung gegen eine Kieler Staatsanwältin will das Kieler Landgericht möglicherweise heute die Beweisaufnahme nach 40 Verhandlungstagen schließen. Die Kammer hätte in dem Verfahren dann mehr als 70 Zeugen und immer wieder auch die Angeklagte gehört. Der Juristin wird vorgeworfen, von 2011 bis 2014 als Tierschutzdezernentin in zehn Fällen beschlagnahmte Tiere notveräußert zu haben ohne deren Besitzern rechtliches Gehör zu gewähren. Die Anklage geht davon aus, dass die 44-Jährige "bewusst und in schwerwiegender Weise" die Rechte der Halter auf Widerspruch und gerichtliche Klärung ausgehebelt habe. Die Angeklagte räumt Fehler ein, bestreitet aber den Vorwurf der Rechtsbeugung.