Kiel.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Arbeitsagentur in Schleswig-Holstein bereits 204 Millionen Euro für Kurzarbeit ausgezahlt. Mittlerweile liegen erste harte Zahlen zur tatsächlichen Umsetzung von Anträgen auf Kurzarbeit vor. Mit Stand März wurden von 17 800 Anträgen auf Kurzarbeit 11 400 realisiert, sagte die die Regionalchefin der Arbeitsagentur, Margit Haupt-Koopmann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das waren 64 Prozent. "Davon betroffen waren 70 400 Arbeitnehmer." Von April bis Juni beantragten 4700 Kurzarbeiter zusätzlich Grundsicherung.

Seit März haben insgesamt 29 200 Betriebe für 338 000 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Das ist mehr als ein Drittel (36,7 Prozent) aller Betriebe mit mindestens einem sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten. "Die Schwerpunkte liegen im Einzelhandel, der Gastronomie und im Gesundheitswesen", sagte Haupt-Koopmann.

Auch bei der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in Schleswig-Holstein zeigen sich die Folgen der Corona-Krise. Zwar gebe es weiter mehr als eine Million sozialversicherungspflichtiger Jobs im Land, sagte Haupt-Koopmann. Es habe im April aber im Gastgewerbe 3300 weniger Jobs als vor einem Jahr gegeben. Im Bereich der Zeitarbeit waren es 1700 und im Handel 800. Im Gesundheits- und Sozialwesen kamen dafür 3200 hinzu.

"Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung im Vergleich des April zum März", sagte Haupt-Koopmann. Im Handel seien 1300 Jobs, im Gastgewerbe 1000, im verarbeitenden Gewerbe 800 und bei der Zeitarbeit 600 Stellen weggefallen.