Kiel/Rieseby.

Die Staatsanwaltschaft Kiel hat die Ermittlungen zu der vor rund zehn Monaten in Rieseby (Kreis Rendsburg-Eckernförde) gefundenen Babyleiche eingestellt. Es habe aufgrund des Verwesungszustandes der Leiche nicht widerlegt werden können, dass das Kind bereits tot geboren worden sei, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Axel Bieler. Die Ermittlungen wegen Totschlags sind demnach im Februar 2020 eingestellt worden. Die Mutter hatte angegeben, es habe sich um eine Totgeburt gehandelt, sagte Bieler. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" berichtet.

Strafrechtlich sei das Verfahren abgeschlossen, sagte Bieler. Da die Frau aber nicht für eine ordnungsgemäße Bestattung gesorgt hat, hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren an die zuständige Ordnungsbehörde Amt Schlei abgegeben. Das Amt prüft demnach jetzt, ob eine Ordnungswidrigkeit nach dem Bestattungsgesetz Schleswig-Holsteins vorliegt.

Der Säugling war Anfang August 2019 auf einem Feld bei Rieseby gefunden worden. Er war in Stoffe gewickelt und in einem Karton abgelegt worden. Er soll damaligen Angaben zufolge bereits länger auf dem Feld gelegen haben. Alter und Geschlecht des Kindes konnte nicht festgestellt werden.