Kiel. Den düsteren Prognosen folgen jetzt die nüchternen Zahlen: Das neuartige Coronavirus hat den Tourismus in Schleswig-Holstein ins Mark getroffen. Einen so drastischen Gäste-Rückgang wie im März gab es noch nie.

Der Tourismus in Schleswig-Holstein hat im März wegen der Corona-Pandemie einen drastischen Rückschlag verzeichnet. Wie das Statistikamt Nord am Montag berichtete, sank die Zahl der Übernachtungsgäste im Vorjahresvergleich um 53,5 Prozent auf 236 000. Bei den Übernachtungen gab es einen Rückgang um 44,2 Prozent auf 953 000. Mitte März war zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus ein Beherbergungsverbot für Privatreisende verhängt worden.

In den Monaten Januar bis März wurden im Norden 978 000 Übernachtungsgäste gezählt und damit 17,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen sank um 11,9 Prozent auf etwa 3,46 Millionen. Die März-Statistik erfasste 3089 Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Betten sowie 109 Campingplätze.

Wegen der Schließung von Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen fiel das Tourismusgeschäft wochenlang ins Wasser. Erst vom 18. Mai an ging es wieder schrittweise aufwärts. So entfiel die Einreisesperre für Touristen aus anderen Bundesländern. Hotels - ohne Wellnessbereiche - und Ferienwohnungen dürfen wieder öffnen. Auch Camping- und Wohnmobilstellplätze können genutzt werden. Kapazitätsgrenzen wie in anderen Ländern gibt es in Schleswig-Holstein nicht. Freizeitparks und Freibäder sind weiterhin geschlossen. Für sie steht auch noch kein Wiedereröffnungstermin fest.

Überall gelten nach wie vor Kontaktbeschränkungen und strenge Hygiene- und Abstandsregeln. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte im Zusammenhang mit den Lockerungen die Bürger eindringlich aufgefordert, die Regeln in der Corona-Krise weiterhin zu befolgen.

Für Tagestouristen sind im Norden noch nicht alle Hürden gefallen. So dürfen sie am Pfingstwochenende nicht die Nordseeinseln sowie St. Peter-Ording und Büsum besuchen. Kommen darf nur, wer eine Übernachtung gebucht hat.