Schwerin. Bei der Suchtberatung ist laut der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen der persönliche Kontakt wichtig. Dieser ist jedoch während der Corona-Pandemie nicht ganz einfach.

Die Hilfe der landesweiten Suchtberatungsstellen wird wegen der Corona-Pandemie deutlich weniger nachgefragt. "Es gab im Zuge der Umstellung auf telefonische Beratung einen deutlichen Nachfrageknick. Suchtberatung lebt von persönlichen Kontakten und Vertrauen. Viele Klienten tun sich schwer mit Telefonberatung", sagte Birgit Grämke von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (Lakost) der Deutschen Presse-Agentur. Die Nachfrage sei geschätzt um rund ein Drittel zurückgegangen.

"Unsere subjektive Vermutung ist, dass Betroffene aktuell weniger geneigt sind, sich Hilfe zu suchen. Wir denken, die Probleme werden eher wieder offensichtlich, wenn der Berufsalltag wieder losgeht und die Schule wieder anfängt", sagte Grämke.

Seit vergangener Woche seien in vielen Beratungsstellen wieder persönliche Gespräche möglich. Es gelte Maskenpflicht, Gruppenberatungen fänden weiterhin nicht statt. Die landesweiten 26 Beratungsstellen seien durchgängig telefonisch erreichbar.

In einigen Beratungsstellen seien Fragen zum massiveren Medienkonsumverhalten von Jugendlichen häufiger geworden. Telefonisch hätten sich zudem vermehrt Angehörige gemeldet. Insgesamt haben 10 127 Menschen 2018 in den ambulanten Suchtberatungsstellen Hilfe gesucht. Die häufigste Sucht war Alkohol.