Kiel/Lübeck/Flensburg.

Das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium, die Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Handwerkskammern haben an die Unternehmen appelliert, sich trotz und gerade in der Corona-Krise um Auszubildende zu bemühen.

"Dass das Ausbildungsjahr nicht pausiert, scheint in vielen Betrieben zurzeit coronabedingt aus dem Blickfeld zu geraten", teilte die IHK Schleswig-Holstein am Samstag mit. So habe das Handwerk Ende April im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent weniger neue Ausbildungsverhältnisse verzeichnet. Bei den Industrie- und Handelskammern sei das Minus noch größer. Seien bis Ende April 2019 noch 3574 Verträge unterschrieben worden, seien es in diesem Jahr bislang nur 2832.

"Mir ist bewusst, dass die Corona-Krise viele Betriebe aktuell vor große Probleme stellt", erklärte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Dennoch dürfe die Zeit danach nicht aus dem Blick verloren werden. "Die Sicherung des Fachkräftebedarfs war vor der Krise ein zentrales Thema für die Zukunftsfestigkeit der Unternehmen und wird es auch danach sein." Die Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Friederike C. Kühn, betonte, der Fachkräftemangel habe sich durch die Pandemie nicht aufgelöst: "Daher bitten wir die Unternehmen in Schleswig-Holstein, in dieser Notlage nicht nur an ihren Nachwuchskräften festzuhalten, sondern auch an morgen zu denken und neue Ausbildungsverträge zu schließen."