Hamburg. Wann dürfen Kitas, Schulen, Restaurants, Museen, Zoos und große Geschäfte wieder öffnen? Und wie lange gilt noch die Kontaktsperre? Fragen wie diese beschäftigen viele Menschen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bleibt zurückhaltend: Trotz einer relativ niedrigen Zahl von Corona-Neuinfektionen in Hamburg steht er weiteren Lockerungen der Beschränkungen zur Eindämmung der Coronapandemie skeptisch gegenüber. "Wir dürfen unsere Strategie, die erfolgreich ist, jetzt nicht verlassen“, sagte er nach Beratungen der Länderregierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). In Schleswig-Holstein soll es in der zweiten Mai-Hälfte noch vor Pfingsten erste Lockerungen für Tourismus und Restaurants geben.
Der Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden am Freitag (1. Mai):
- Corona auf „Mein Schiff 3“: 2900 Menschen in Quarantäne
- Schleswig-Holstein passt Corona-Regeln an
- Tschentscher: Wir müssen schrittweise vorgehen
- Gottesdienste in Norddeutschland ab 10. Mai wieder möglich
- Linienflüge ab Lübeck starten wegen Corona später
- Helgoland-Marathon virtuell wegen Corona
- 71 Jahre alte UKE-Patientin mit Covid-19 verstorben
- Peter Tschentscher diskutiert mit Olivia Jones
- Weniger Neu-Infizierte in Hamburg, aber deutlich mehr Tote
- Asklepios Kliniken rufen Hamburger zur Plasmaspende auf
- Jugendliche feiern im Volkspark 18. Geburtstag
Corona auf „Mein Schiff 3“: 2900 Menschen in Quarantäne
An Bord des in Cuxhaven angelegten Tui-Kreuzfahrtschiffes „Mein Schiff 3“ ist ein positiver Coronafall festgestellt worden. Daraufhin ist das gesamte Schiff mit 2899 Besatzungsmitgliedern unter Quarantäne gestellt worden. Besonders pikant ist allerdings, dass sich einige von ihnen bereits auf dem Heimweg befinden. Die „Mein Schiff 3“ wird derzeit als eine Art Sammeltransport für Mitarbeiter der Tui-Flotte eingesetzt.
Schleswig-Holstein passt Corona-Regeln an
Die Landesregierung hat eine Neufassung der Verordnung über die Maßnahmen gegen das sich ausbreitende Coronavirus erlassen. Die angepassten Regelungen seien von Montag an und bis vorerst zum 17. Mai gültig, wie die Staatskanzlei in Kiel mitteilte. Die neuen Regeln besagen vor allem, dass Schulen teilweise wieder geöffnet werden, die Lernlabore an den Hochschulen wieder genutzt werden können und auch nicht dringend nötige Operationen wieder zugelassen sind.
Zudem können Spielplätze von Montag an wieder öffnen – ebenso wie Museen, Ausstellungen und Botanische Gärten. Auch Gottesdienste sind wieder möglich. Die Einreise ins Land für touristische Zwecke bleibt dagegen zunächst verboten.
Tschentscher: Wir müssen schrittweise vorgehen
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bleibt bei seiner Einstellung zu den Lockerungen: „Wir dürfen unsere Strategie, die erfolgreich ist, jetzt nicht verlassen“, sagte er nach Beratungen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Und die Strategie besteht darin, dass wir schrittweise vorgehen und dass wir kontrolliert vorgehen.“ Bevor es weitere Lockerungen gebe, müssten die Auswirkungen der bereits getroffenen Schritte abgewartet werden. Die geltenden Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Leben sollen weitgehend bestehen bleiben. Spielplätze sollen aber unter Auflagen wieder öffnen und auch Gottesdienste und Gebetsversammlungen wieder stattfinden dürfen.
Gottesdienste in Norddeutschland ab 10. Mai wieder möglich
Voraussichtlich vom 10. Mai an sind in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Norddeutschland wieder Gottesdienste möglich – unter strengen hygienischen Auflagen. Das teilte die Nordkirche am Freitag nach einer Tagung der Bund-Länder-Kommission mit.
Voraussetzungen für den Gottesdienste sind unter anderem ein Zwei-Meter-Abstand zwischen den Teilnehmenden (es sei denn, sie leben in einem gemeinsamen Haushalt), eine kleine Besucherzahl (in Sachsen sind es 15), ein Mund-Nasen-Schutz sowie die Registrierung der Kontaktdaten der Besucher.
Die Entscheidung über die Sonntagsgottesdienste liege jetzt bei den Kirchengemeinden vor Ort. Bislang waren sie vom Staat untersagt worden. Die Kirchengemeinden müssten Schutzkonzepte und neue Gottesdienstformen beraten. So könne die Zahl der Gottesdienste und der Andachten erhöht werden, um möglichst viele Besucher zu erreichen. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zeigte sich erfreut darüber, dass nunmehr die Kirchengemeinden selbst über das weitere Vorgehen entscheiden.
Linienflüge ab Lübeck starten wegen Corona später
Der für den 1. Juni geplante Start von Linienflügen der Gesellschaft „Lübeck Air“ wird wegen der coronabedingten Reisebeschränkungen auf Mitte August verschoben. Das teilte der Flughafen Lübeck am Freitag mit. Auch das neue Terminalgebäude könne deshalb erst im August der Öffentlichkeit vorgestellt werden, sagte der Geschäftsführer des Flughafens und der Lübeck Air, Jürgen Friedel.
Er rechne damit, dass Mitte August die Beschränkungen des Binnentourismus gelockert würden, so dass Geschäftsreisende ihre Termine nach den Sommerferien wieder wahrnehmen könnten, sagte Friedel. Die neu gegründete „Lübeck Air“ bietet Linienflüge von Lübeck nach Stuttgart und München an. Fluggäste, die bereits einen Flug für Juni oder Juli gebucht haben, können nach Angaben Friedels kostenfrei umbuchen, stornieren oder erhalten einen Gutschein.
Helgoland-Marathon virtuell wegen Corona
Die 23. Auflage des Helgoland-Marathons fällt der Coronapandemie zum Opfer, soll aber dennoch stattfinden. Starten will Organisator Oke Zastrow vom VfL Fosite Helgoland am 9. Mai um 9 Uhr. Wie schon bei den abgesagten großen Stadtmarathons in Hannover und Hamburg sollen die gemeldeten Teilnehmer in ihren Heimatorten laufen und dabei ihre Startnummer tragen. Zastrow ruft zum virtuellen Helgoland-Marathon auf.
Der Aufruf dazu erfolgte vor wenigen Tagen auf Facebook. „Meldet Euch bis zum 05.05.2020 an und erhaltet per PDF Eure Startnummer zum selber ausdrucken“, heißt es auf der Veranstaltungsseite. Und weiter: „Euch selbst bleibt es überlassen, welche Strecke ihr absolviert. Hauptsache, wir lassen diesen Tag unvergessen beim 1. virtuellen Helgoland-Marathon.“ Eine Urkunde soll es auch geben.
Eimsbüttel: "Mal was Schönes" in Coronazeiten
Im Wehbers Park in Eimsbüttel hat ein Unbekannter Gedichte an zahlreiche Bäumen befestigt – zur Freude vieler Passanten, die nun kurz Innehalten in Coronazeiten und zum Beispiel "Was es ist" des österreichischen Lyrikers Erich Fried lesen. "Mal was Schönes" steht übrigens über jedem Gedicht.
71 Jahre alte UKE-Patientin mit Covid-19 verstorben
Am Freitagmittag ist auf der Intensivstation des UKE eine 71 Jahre alte Leukämie-Patientin verstorben, die auch mit Sars-CoV2 infiziert war. Nach Angaben des UKE verstarb die Frau nach einem schweren Lungenversagen.
Die 71-Jährige gehörte zu den Patienten, die Anfang April positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob Covid-19 ursächlich für den Tod der Frau war, teilte das UKE am Freitag mit.
UKE-Mediziner Bokemeyer über Onkologie-Patienten:

CDU: „Flatten the Curve“ auch für die Wirtschaft
Die Hamburger CDU fordert weitere Lockerungen. Götz Wiese, wirtschaftspolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion: "Das Prinzip 'Flatten the Curve'" müsse auch für die Wirtschaft gelten. Jedes dritte Hamburger Unternehmen habe Kurzarbeit angemeldet, "die Arbeitslosigkeit in Hamburg ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,5 Prozent gestiegen", viele Firmen seien von Insolvenz bedroht.
Zwar habe der Infektionsschutz weiter "höchste Priorität", dennoch müsse die Diskussion um weitere Öffnungen für die Wirtschaft fortgesetzt werden: "Dabei geht es im Bereich der Wirtschaft nicht um starre Grenzen, sondern um geeignete Auflagen und Rahmenbedingungen für Betriebe, Mitarbeiter und Kunden. Damit der Gesundheitsschutz durch eine abgewogene Lösung weiter sichergestellt wird und der Absturz der Wirtschaft gestoppt werden kann."
Peter Tschentscher diskutiert mit Olivia Jones
Sie ist die Größte auf dem Kiez, er ist der wichtigste Mann im Rathaus: In Yared Dibabas Online-Talkformat Kulturona treffen am Sonnabend Olivia Jones und Peter Tschentscher aufeinander. Es soll aber nicht nur um die Lage der Gastronomie und des Kiez insgesamt während der Coronapandemie geben, es wird ein "bunter Abend" versprochen – was in Anbetracht von Jones' Stil wörtlich zu nehmen sein dürfte. Weitere Gäste der ab 20.30 Uhr live bei Facebook gestreamten Show sind die Soul-Sängerin Terri B! (The Terri Green Project) und der Journalist und Entertainer Michel Abdollahi.
Coronakrise: Schiffe in Hamburg lassen ihre Hörner tuten
Um auf die gerade in der Coronakrise wichtige und systemrelevante Arbeit von Seeleuten aufmerksam zu machen, haben am Freitagmittag in vielen Häfen Schiffe ihre Hörner ertönen lassen. Auch im Hamburger Hafen beteiligten sich zahlreiche Schiffe.
„Das war ein deutlich vernehmbares Zeichen, das uns sehr freut“, sagte der Sprecher des Verbandes Deutscher Reeder. In der Hansestadt haben trotz des eigentlich arbeitsfreien Tages Schlepper, Kreuzfahrtschiffe, Containerschiffe, Museumsschiffe und Frachtschiffe aller Art pünktlich um 12 Uhr für mehrere Sekunden gemeinsam laut getutet.
Mit der weltweiten Aktion wollen die Reeder zudem darauf aufmerksam machen, dass die Seeleute wegen der Coronapandemie enormen Belastungen ausgesetzt seien. So sind auch wegen der Ausgangsrestriktionen in den Häfen und der verbotenen Auslandsreisen derzeit beispielsweise keine Crew-Wechsel möglich. Etwa 150.000 Seeleute warteten weltweit nach ihrem mehrmonatigen Einsatz gerade darauf, dass sie endlich abgelöst werden, sagte der Sprecher. Stattdessen aber arbeiten sie weiter.
FDP-Vize Kubicki lässt es im Homeoffice lockerer angehen
Auch an FDP-Politiker Wolfgang Kubicki (68) geht die Coronakrise nicht spurlos vorbei. „Ich hab in den letzten vier Wochen drei Kilo zugenommen, weil ich so wenig rauskomme und der Stress nicht mehr da ist, von Termin zu Termin zu hetzen“, sagte der FDP-Vize dem Nachrichtenportal „Watson“.
Das Arbeiten von Zuhause aus lasse ihn zudem auch bei der Wahl der Kleidung nachlässiger werden. „Der Kleidungsstil ist legerer. Man läuft auch mal in Jogginghose oder Polohemd durch die Gegend.“ Außerdem gönne er sich nachmittags auch gern mal eine Weinschorle. „Im Homeoffice kann das ja auch Gott sei Dank niemand überprüfen, außer jemand hat bei einer Telefonkonferenz vergessen, die Videofunktion auszuschalten.“ Aber dann könne man sich auch einfach zuprosten.
Linksfraktion: Schüler sind keine Versuchskaninchen
Nachdem sich einige Elternräte, die Elternkammer und auch Schüler gegen die Entscheidung der Hamburger Schulbehörde ausgesprochen haben, Abschlussprüfungen trotz der Corona-bedingten Einschränkungen abzuhalten, übt auch die Linken-Bürgerschaftsfraktion erneut Kritik.
„Der gegenwärtige Fernunterricht konterkariert jedwede pädagogische Intervention für mehr Chancengleichheit – diese Einsicht ist mittlerweile auch in der BSB angekommen“, so Sabine Boeddinghaus von der Linksfraktion. Daher sei es richtig, dass Senator Rabe Qualitätsstandards für den Fernunterricht entwickeln wolle. "Doch grundsätzlich ist die Leistung, die Eltern und Kinder zu Hause vollbringen, nicht mit schulischem Unterricht und pädagogischer Anleitung zu vergleichen."
Die Linken-Politikerin vergleicht die aktuelle Unterrichtsentwicklung mit "einer Operation am offenen Herzen mit ungewissem Ausgang". Boeddinghaus fordert die Abkehr von Regeln und Abläufen, "die zurzeit einfach nicht leistbar sind. Die Politik darf unsere jungen Menschen nicht zu Corona-Versuchskaninchen machen!“
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
- Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten
Corona: Udo Lindenberg postet passenden Songtext
Das Lied "Muss da durch" vom Hamburger Panikrocker Udo Lindenberg wurde zwar schon 2016 veröffentlicht. Doch der Text seines Songs passt perfekt in die Coronazeiten. Dort heißt es etwa: "Doch gerade, wenn du denkst, es kann nicht besser kommen, trifft dich 'n linker Haken, knallst auf den Beton, 'ne dunkle Wand und ein Riss geht durch die Zeit, und dann ist's vorbei mit der Unsterblichkeit."
Lindenberg postete den Text nun unter den Hashtags #hintermhorizontgehtsweiter, #schwerezeiten, #panikvirus, #keinepanik, #corona, #covid-19, #fckcorona, #wirbleibenzuhause auf Instagram. Ein Gedanke hinter dem Beitrag dürfte sicher auch sein, den Menschen Zuversicht zu geben. In einer Strophe heißt es: "Muss da durch. Ganz egal, wohin die Stürme mich auch wehen, ganz egal, muss ich auch durch die Hölle gehen, Ich werd diesen harten Trip schon überstehen, du wirst sehen, wird schon gehen."
Corona-Infektionen steigen in Schleswig-Holstein auf 2709
Die Zahl der in Schleswig-Holstein seit Ausbruch der Coronapandemie gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Virus ist auf 2709 gestiegen. Wie die Landesregierung am Freitag mitteilte, waren dies bis Donnerstagabend 24 Fälle mehr als nach der Meldung des Vortags. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 4 auf 110.
74 an dem Virus erkrankte Menschen sind – wie schon am Vortag – derzeit in klinischer Behandlung. Rund 2100 Corona-Infizierte sind mittlerweile genesen.
Weniger Neu-Infizierte in Hamburg, aber deutlich mehr Tote
Die Zahl der Neu-Infizierten ist in Hamburg seit der letzten Meldung gesunken: Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde 19 weitere Covid-19-Fälle (Donnerstag: 77) – damit liegt die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle nun bei 4820.
Die Zahl der Todesopfer, bei denen das Sars-CoV2-Virus ursächlich war, ist jedoch deutlich gestiegen: Seit der Meldung vom Donnerstag gab es in Hamburg neun weitere Coronatote (am Vortag waren es zwölf). Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin ist die Zahl der Coronatoten damit auf 163 Personen gestiegen.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind rund 3600 der zuvor mit dem Sars-CoV-2-Virus positiv getesteten Hamburger wieder genesen. Gesundheitsbehörde geht derzeit von rund 1050 mit dem Coronavirus infizierten aus. Damit sind mehr als dreimal so viele Menschen seit Beginn der Coronapandemie in Hamburg bereits genesen als im Moment infiziert gemeldet worden sind.
Aktuell befinden sich 164 Hamburger, die an Covid-19 erkrankt sind, in stationärer Behandlung, davon werden 62 Personen intensivmedizinisch betreut. Beide wichtigen Kennzahlen sind seit einigen Wochen stabil und an einigen Tagen sogar rückläufig.
Coronavirus – die Fotos zur Krise:
Asklepios Kliniken rufen Hamburger zur Plasmaspende auf
Genesene Corona-Patienten können schwer am Virus Erkrankten ab sofort mit einer Blutplasmaspende helfen. „Wir rufen alle Hamburgerinnen und Hamburger, die eine Covid-19-Erkrankung gut überstanden haben, dazu auf, sich beim Blutspendedienst Hamburg unter der Hotline 040/20 00 22 00 zu melden", sagte Dr. Melanie Braun, Ärztliche Leiterin des Zentralinstituts für Transfusionsmedizin der Asklepios Kliniken, am Freitag. "Wir prüfen dann schnellstmöglich, ob sie für eine Plasmaspende in Frage kommen."
Asklepios-Transfusionsmediziner, Laborspezialisten und die Internisten und Intensivmediziner der Asklepios Klinik Altona starten ab sofort die Plasma-Entnahme, Aufbereitung und Therapie mit der passiven Immunisierung. Schon in der kommenden Woche sollen in Hamburg erstmals lebensbedrohlich an Covid-19 erkrankte Patienten mit einer neuen Immuntherapie behandelt werden – und zwar mit Antikörpern, die aus dem Blut genesener Corona-Patienten gewonnen werden.
„Wir erwarten uns von dem neuen Therapieansatz günstige Auswirkungen auf die Krankheitsverläufe von Covid-19-Patienten mit sehr schwerem Krankheitsverlauf“, sagte Prof. Dr. Dirk Arnold, Chefarzt der Abteilung Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin und Rheumatologie der Asklepios Klinik Altona. Der Klinikkonzern teilte mit, dass die Hamburger Gesundheitsbehörde dem Antrag von Asklepios auf Herstellung des sogenannten Rekonvaleszenten-Plasmas als Arzneimittel sehr kurzfristig stattgegeben habe und somit auch rechtlich den schnellen Einsatz des neuen Therapieansatzes für Patienten mit einer schweren, lebensbedrohlichen Covid-19-Infektion ermögliche.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Trotz Corona: Jugendliche feiern im Volkspark 18. Geburtstag
Eine Gruppe Jugendlicher hat am Donnerstagabend eine Party im Volkspark gefeiert – trotz Corona und des Kontaktverbots. Bundepolizisten war nahe der August-Kirch-Straße die Geburtstagsgesellschaft aufgefallen, weil sie Musik und Stimmen gehört hatten. Die Jugendlichen hatten auch ein Lagerfeuer angezündet. "Wir haben das illegale Feuer um 0.15 Uhr gelöscht", sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag.
Die Polizei Hamburg verzeichnet dazu um 0.46 Uhr einen Einsatz – unter dem Stichwort "Sachen nach Corona-Party weggräumen." Laut "Mopo" wollten die Teenager in einem Holzpavillon im Volkspark mit Bier, Musik, Torte und Lagerfeuer einen 18. Geburtstag feiern. Beim Eintreffen der Beamten nahmen demnach die meisten Jugendlichen Reißaus. Drei Mädchen mussten aber offenbar mit zur Wache, nachdem die aufgeräumt hatten.
Kultursenator Brosda lobt Corona-Lockerungen
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) begrüßt die von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen für Museen und Ausstellungen. Hamburg habe ausgesprochen vielfältige Museen, Ausstellungshäuser und Gedenkstätten, sagte er am Donnerstagabend. „Die letzten Wochen haben schmerzhaft gezeigt, was fehlt, wenn diese Orte der Kultur geschlossen sind.“
Die Regierungschefs hatten bei der Konferenz mit Merkel den Weg für eine behutsame Wiedereröffnung freigemacht. Der Senat will am kommenden Dienstag über die Umsetzung entscheiden.
Die geltenden Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Leben sollen vorerst weitgehend bestehen bleiben. Spielplätze sollen aber unter Auflagen wieder öffnen und auch Gottesdienste und Gebetsversammlungen wieder stattfinden dürfen. Auch Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten sollen nach dem Beschluss der Regierungschefs wieder Besucher einlassen dürfen.
Corona-App: Bürgermeister befürwortet Nutzung:

Corona: Regierung will geplante Lockerungen umsetzen
Ab Montag sollen in Schleswig-Holstein weitere Lockerungen der Coronaregeln gelten. Dazu will das Kabinett am Freitag die entsprechenden Rechtsgrundlagen auf den Weg bringen, wie ein Regierungssprecher sagte. Ab 4. Mai sollen Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper wieder kommen dürfen, Spielplätze können bei entsprechenden Hygienemaßnahmen öffnen und auch Gottesdienste bei Einhaltung der Abstandsregeln stattfinden.
Am Donnerstag nach einer dreistündigen Bund-Länder-Schalte hatte Ministerpräsident Daniel Günther von „behutsamen Schritten“ bei Lockerungen in der Corona-Krise gesprochen. In der zweiten Mai-Hälfte soll es diese im Norden auch für Tourismus und Gaststätten geben. Entschieden sei noch nichts, aber es werde am 6. Mai bei der nächsten Bund-Länder-Konferenz „einen konkreten Perspektivplan“ geben, sagte Günther.
Der CDU-Politiker sprach von einem wichtigen Signal für die Branche. Er sei froh, dass die Ministerpräsidenten in ihren Beschluss aufgenommen hätten, „dass wir definitiv am 6. Mai auch über Öffnungen im Bereich Tourismus und Gaststätten sprechen werden – und ich sage an dieser Stelle deutlich, dass wir in Schleswig-Holstein das auch machen werden“.
Die Zahlen zur Pandemie auf einen Blick
SPD fordert mehr Hilfe für Kulturschaffende
Die SPD hat mehr finanzielle Hilfe für Kulturschaffende in der Coronakrise in Schleswig-Holstein gefordert. Die Krise betreffe alle gesellschaftlichen Bereiche, insbesondere auch den Kulturbereich, die Medienbranche und den Weiterbildungssektor, sagte der SPD-Kulturpolitiker Martin Habersaat. „Die Künstlerinnen und Künstler, die Kulturwirtschaft und die öffentlichen wie privaten Kultur- und Weiterbildungseinrichtungen stehen vor einer existenziellen Bedrohung.“
In einem Antrag für die Landtagssitzung Anfang Mai fordert die SPD von der Landesregierung, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Soforthilfen auch über die typischen Betriebskosten hinaus genutzt werden können. Notfalls müsse das Land für Künstler und Medienschaffende ein eigenes Programm auflegen.
Zudem soll die Regierung den Fördertopf für Bildungseinrichtungen von fünf auf sechs Millionen Euro aufstocken und auch freie Dozenten an Volkshochschulen und anderen Bildungsstätten unterstützen. Auch Projekte von Einzelpersonen sollen gefördert werden.
Feuerwehr zeigt den Mai-DisTanz
In den Mai tanzen in Zeiten von Kontaktbeschränkungen? Eher schwierig, das weiß auch die Feuerwehr.
Und so haben sich Hamburgs Brandbekämpfer wegen des Verbots sogenannter "Tanzlustbarkeiten" eine lustige Alternative erdacht:
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Donnerstag
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