Hamburg.

Die Sanierung der denkmalgeschützten Sternbrücke in Hamburg-Altona wird die Deutsche Bahn und die Hansestadt rund 125 Millionen Euro kosten. Das teilte die Bahn zur Präsentation der neue Brückenkonstruktion am Mittwoch mit. Sie wolle im April beim Eisenbahnbundesamt (EBA) einen Planfeststellungsantrag einreichen, damit der Neubau genehmigt wird. Die fast 100 Jahre alte Brücke soll durch eine Stabbogenkonstruktion ersetzt werden. Der Baubeginn ist für Anfang 2023 vorgesehen.

Die Brücke ist laut Bahnangaben einer der meistgenutzten innerstädtischen Gleisabschnitte in Deutschland - mit täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen. Die neue Konstruktion solle den hohen Betrieb weiterhin ermöglichen und den Lärmschutz verbessern. Etwa 50 000 Fahrzeuge unterqueren die Brücke täglich auf der Stresemannstraße (B 431) und der Max-Brauer-Allee.

Für das Bauvorhaben müssen auch einige Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft der Sternbrücke abgerissen werden, wovon Musik-Clubs, Restaurants und Geschäfte betroffen sein werden. "Mehrere Gutachten haben leider gezeigt, dass ein Erhalt der Brücke nur unter erheblichen verkehrlichen und finanziellen Auswirkungen möglich gewesen wäre", sagte Kultur-Staatsrätin Jana Schiedek. "Nun werden wir alles dafür tun, dass die Clubs eine gute neue Heimat bekommen."

Die Initiative Sternbrücke kritisierte die Pläne der Deutschen Bahn. Sie fordert mehr Mitspracherecht für die Anwohner und zitierte ein Gutachten aus dem Jahr 2018, wonach die Brücke noch lange erhalten werden könne. "Die Initiative Sternbrücke kritisiert scharf, dass der Hamburger Senat mit der Sternbrücke ein verkehrsgeschichtlich bedeutendes Baudenkmal ohne Not aufgeben will", sagte die Geschäftsführerin des Hamburger Denkmalvereins, Kristina Sassenscheidt, im Namen der Initiative.