Hamburg.

Mehr Thekenverkauf, aber das Caterergeschäft bricht weg: Die Corona-Pandemie ist für die Hamburger Fleischerbetriebe je nach Ausrichtung sehr unterschiedlich zu spüren. "Verglichen mit der Zeit vor dem Coronavirus hat der Thekenverkauf zugenommen", sagte der Sprecher der Hamburger Fleischerinnung, Michael Durst. Die Menschen würden in der Krise noch bewusster auf Qualität und Regionalität achten und deshalb mehr bei den Betrieben des Fleischerhandwerks einkaufen.

Ein weiterer Grund für diese Entwicklung sind seinen Worten zufolge geschlossene Schulen, Kitas, Restaurants und Arbeitnehmer im Home-Office. Die meisten Menschen verbringen nun mehr Zeit zuhause als üblich und haben dadurch einen größeren Lebensmittelverbrauch. Das macht sich auch in der für das Fleischerhandwerk ohnehin arbeitsreichen Osterzeit bemerkbar. Die Kundenbestellungen sind nach Angaben des Innungssprechers größer als in den Jahren zuvor.

Doch was an Thekenverkäufen hinzugekommen sei, würde an andere Stelle wegbrechen, sagte der Innungssprecher. Die Geschäftsfelder Catering und Party-Service seien durch die Corona-Krise vorerst stillgelegt. Auch der Imbissverkauf sei zurückgegangen, insbesondere dort, wo mittags sonst viele Berufstätige essen. Das mache vor allem Fleischern zu schaffen, die ihr Geschäft auf diese Bereiche ausgerichtet hätten.

"Manche Betriebe machen 60 bis 70 Prozent vom normalen Umsatz, bei anderen beträgt der Umsatz hingegen gleich Null", erklärte Durst. Vereinzelt hätten Betriebe deshalb Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder entlassen müssen. Doch im Vergleich mit anderen Branchen sei die Situation für die Fleischer etwas weniger bedrohlich und man sei dankbar, überhaupt noch öffnen zu können, sagte er.