Kiel. Die Bäcker und Fleischer in Schleswig-Holstein müssen aufgrund der Corona-Pandemie mit Umsatzeinbußen zurechtkommen. Um weiterhin verkaufen zu können, müssen zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen werden. Die Betriebe hoffen auf die Unterstützung der Kunden.

Die Auswirkungen der Corona-Krise haben für die Betriebe des Bäcker- und Fleischerhandwerks in Schleswig-Holstein teils schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Bei vielen sind die Umsätze seit Beginn der Pandemie zurückgegangen. "An einigen touristischen Standorten mit sehr hohem gastronomischen Anteil verzeichnen die Betriebe Umsatzeinbußen von bis zu 80 Prozent", sagte die Vorsitzende des Landesinnungsverbands des Bäckerhandwerks Schleswig-Holstein, Maren Andresen, der Deutschen Presse-Agentur.

"Es kann durchaus sein, dass wir in der Corona-Krise einige Betriebe verlieren werden." Ähnlich wie den 268 Bäckereien geht es den 421 Fleischern im Land. Jens Asmussen betreibt eine Fleischerei mit eigener Schlachtung in Kremperheide (Kreis Steinburg) und sitzt dem Vorstand des Fleischerverbands Schleswig-Holstein bei. Er habe mit Umsatzeinbußen von rund 50 Prozent zu kämpfen, sagte er. Besonders für Betriebe, die sich schon zuvor in einer wirtschaftlich schwierigen Lage befunden hätten, könne es aufgrund der derzeitigen Situation um die Existenz gehen.

Bei den Fleischern leidet besonders das Geschäft mit Catering und Party-Service unter der Corona-Krise. Die Einnahmen aus diesen Bereichen fallen aktuell komplett weg. Der Verkauf an den Theken sei hingegen recht stabil geblieben oder sogar ein wenig gestiegen, sagte Asmussen. Dies könne die Verluste insgesamt jedoch nicht ausgleichen. Je stärker die Fleischer ihr Geschäft auf Catering oder Party-Service ausgerichtet haben, desto mehr Probleme bereitet ihnen somit die aktuelle Lage.

Bei den Bäckereien falle das für viele Betriebe Cafégeschäft weg, sagte Andresen. Doch auch der normale Verkauf von Brot und Brötchen sei vom Coronavirus betroffen. Wegen der Schutzmaßnahmen könnten in derselben Zeit nun nur weniger Kunden bedient werden. Gerade mittelgroße Bäckereien sind laut der Landesinnungsvorsitzenden deswegen auf zusätzliche staatliche Hilfe angewiesen.

Asmussen sagte, er sei in der glücklichen Lage die finanziellen Einbußen aus eigener Kraft tragen zu können und seine Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken oder sogar kündigen zu müssen. Als Vorsichtsmaßnahmen hat er die Belegschaft in zwei Mannschaften eingeteilt.

Auch die Bäckereien haben Schutzmaßnahmen ergriffen. Die ohnehin schon hohen Hygienestandards in den Betrieben seien zusätzlich durch Spuckschutze und Abstandsregelungen erweitert worden, sagte Andresen. Sie hofft, dass die Menschen gerade in der Krise ihre lokalen Handwerksbetriebe unterstützen - seien es Bäcker oder Fleischer.