Kiel.

Landesregierung und Investitionsbank prüfen, ob es wie in Nordrhein-Westfalen Betrugsfällen im Zusammenhang mit Soforthilfen für Unternehmen wegen der Corona-Krise gibt. "Wir werden alles daran setzen, skrupellose Betrüger, die die Corona-Krise und die Not der Antragsteller auszunutzen versuchen, rasch zu identifizieren und ihnen das Handwerk zu legen", sagte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag.

Nordrhein-Westfalen hat wegen Betrugsverdachts vorübergehend die Soforthilfe-Auszahlungen für Selbstständige und Unternehmen in der Corona-Krise gestoppt. Dort sollen über gefälschte Websites Daten für betrügerische Anträge abgegriffen worden sein.

Die Investitionsbank prüft bereits, ob es ähnliche Fälle im Norden gibt. Dem Landeskriminalamt sind derzeit keine Fälle in Schleswig-Holstein bekannt. Die Ermittler behalten die Entwicklung der Lage nach Angaben einer Sprecherin jedoch im Blick.

"Jeder Euro wird gebraucht, um denen zu helfen, die es wirklich nötig haben, weil sie in eine existenzbedrohende Lage geraten sind", sagte Buchholz. Zu viel gezahlte Soforthilfen müssten unaufgefordert zurückgezahlt werden. Die Landesregierung werde "zumindest stichprobenartige Prüfungen" vornehmen.

Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) appellierte an die Ehrlichkeit der Antragsteller. "Die Fälle in Nordrhein-Westfalen zeigen uns, dass wir auch in diesen schwierigen Zeiten, in denen alles schnell geht, genau hinschauen müssen." Nach Angaben der Landesregierung hat es mittlerweile fast 50 000 Sofort-Hilfe-Anträge im nördlichsten Bundesland gegeben.