Kiel.

Im Zuge der Corona-Krise haben in Schleswig-Holstein bis Ende vergangener Woche bereits 20 200 Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Das waren nach Angaben der Agentur für Arbeit vom Donnerstag 2400 Betriebe oder 13,5 Prozent mehr als am 30. März. Es sei noch ungewiss, wie viel Kurzarbeit wirklich geleistet werde, sagte die Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit Margit Haupt-Koopmann. "Jede Anzeige auf Kurzarbeit bedeutete, dass Arbeitsplätze erhalten werden. Denn Kurzarbeitergeld dient dazu, Arbeitslosigkeit zu verhindern."

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gibt es im Land 123 000 Unternehmen. In Kurzarbeit sind laut Agentur für Arbeit hauptsächlich Betriebe aus dem Gastgewerbe, der Gesundheitsbranche sowie dem Einzelhandel. Eine Ausnahme bildet aber der Lebensmittelhandel.

Kurzarbeit soll verhindern, dass Arbeitnehmern sofort die Entlassung droht, wenn ihr Betrieb wirtschaftlich in Schwierigkeiten gerät. Hierbei wird die Arbeitszeit vorübergehend verkürzt. Dadurch entgeht den Angestellten Lohn, der ihnen von der Arbeitsagentur teilweise ersetzt wird. Die Arbeitnehmer erhalten von ihr bis zu 60 Prozent des entgangenen Nettolohns, wenn sie Kinder haben, bis zu 67 Prozent.