Kiel.

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hat nach Unmut aus Hamburg am vergangenen Wochenende einige Regeln in der Corona-Krise präzisiert. Reisen aus touristischem Anlass in das nördlichste Bundesland bleiben untersagt - aber darunter fielen nicht der arbeitsbedingte Reiseverkehr, Einkaufsfahrten in engerem räumlichen Umfeld zur Wohnung und kleinere Ausflüge, wie Spaziergänge und Fahrradfahrten, teilte die Staatskanzlei am Mittwochabend in Kiel mit. Diese seien jedoch untersagt, wenn die Gefahr der Bildung einer Zusammenkunft oder Ansammlung besteht.

"Uns ist es wichtig, durch Klarstellungen und Konkretisierungen so gut und umfassend wie möglich zu informieren. Dabei ist es besonders wichtig, unser aller übergeordnetes Ziel im Auge zu behalten: Kontakte reduzieren. Die Verbreitung des Virus bremsen", wird Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) in der Mitteilung zitiert. Nicht notwendige Reisen sollten unterlassen, Großeltern und andere besonders gefährdete Gruppen möglichst nicht besucht werden.

Aus Hamburg hatte es in den vergangenen Tagen harsche Kritik am Vorgehen der Polizei gegeben. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte eingeräumt, dass in Einzelfällen am Wochenende Fußgänger und Radfahrer aus Hamburg zurückgewiesen wurden, die die Landesgrenze passiert hatten.

Weitere Klarstellungen gibt es zu Familienzusammenkünften. Im privaten Bereich sollen nicht im gleichen Maße Beschränkungen gelten wie im öffentlichen Raum. Die Gesamtpersonenzahl für ein Zusammenkommen im privaten Raum wird auf maximal zehn beschränkt, das gilt aber nicht bei einem Familienhaushalt mit mehr als zehn Personen.