Hamburg/Schwerin.

Das Coronavirus ruft nach Angaben der Nordkirche in vielen armen Ländern der Welt bittere Not hervor. "Die Not wird täglich größer", sagte der Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche, Christian Wollmann, am Dienstag. Tagelöhner verlören infolge von Ausgangssperren ihr Einkommen und hungerten. Davon seien zum Beispiel viele Menschen in den Gebieten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Assam und der Evangelisch-Lutherische Jeypore-Kirche in Indien betroffen.

Vielerorts fehle es an Krankenhausausstattung und Hygieneartikeln. Auch Krankenhäuser in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche, wie in Papua-Neuguinea, besäßen oftmals zu wenige Beatmungsgeräte, Intensivbetten und Schutzkleidung für das Personal.

Ausgangssperren und Kontaktverbote hätten auch unmittelbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Lage von Partnerkirchen der Nordkirche, etwa in der Demokratischen Republik Kongo. Die Kirche dort finanziere sich hauptsächlich über Gottesdienst-Kollekten. Abgesagte Gottesdienste entzögen nun der gesamten Kirchengemeinde als auch den kirchlichen Mitarbeitern und ihren Familien die Existenzgrundlage.

Als erste Soforthilfe hat das Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche 15 000 Euro zur Unterstützung der Arbeit der besonders betroffenen Partnerkirchen in Afrika, Indien, Lateinamerika, Ostasien, Osteuropa und dem Mittleren Osten bereitgestellt. Zugleich rief das Ökumene-Werk zu Spenden auf. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt appellierte: "Trotz unserer eigenen Ängste und Sorgen dürfen wir jetzt nicht nur an uns selber denken."