Kopenhagen.

Dänemarks Königin Margrethe II. wird wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen erst ein Jahr später als geplant ins Grenzgebiet zu Deutschland reisen. Statt wie geplant vom 9. bis 12. Juli 2020 wird die Monarchin mitsamt ihrer Familie rund um den 15. Juni 2021 in die Region kommen, um die Wiedervereinigung von Süderjütland mit Dänemark bei der friedlichen Grenzziehung 1920 zu würdigen. Grund für die Verschiebung ist der Entschluss der Regierung, das Verbot größerer Menschenversammlungen bis einschließlich August zu verlängern, wie das dänische Königshaus am Dienstag mitteilte.

Nach zwei historischen Volksabstimmungen war 1920 eine neue Grenze zwischen Deutschland und Dänemark gezogen worden. Die Dänen gliederten Nordschleswig - sie sagen Sønderjylland (Süderjütland) - am 15. Juni 1920 wieder formal ins Königreich ein. Unter dem Motto "Genforeningen 2020" - Wiedervereinigung 2020 - waren in Dänemark zum Jubiläum der Grenzziehung etliche Veranstaltungen geplant gewesen. Vieles davon kann wegen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aber nicht stattfinden oder muss verschoben werden. Der Rahmen der Veranstaltungsreihe wird nun bis November 2020 verlängert und um ein kompaktes Sommerprogramm 2021 ergänzt, wie die Veranstalter ebenfalls am Dienstag mitteilten.

Zuvor hatte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Montagabend verkündet, dass Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen bis zur fünften Klasse ihren Betrieb ab dem 15. April wieder aufnehmen werden. Andere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 verlängerte sie gleichzeitig vorläufig bis zum 10. Mai. Größere Versammlungen bleiben bis einschließlich August verboten - das betrifft damit auch viele der Genforeningen-Veranstaltungen.