Hamburg.

Schüler zu Hause und Berufspendler im Homeoffice: Da fließt das Wasser in Hamburg täglich etwas später. "Die morgendliche Abgabespitze verschiebt sich um gut zwei Stunden", teilte der Versorger Hamburg Wasser am Montag zu den coronabedingten Auswirkungen auf sein Geschäft mit. Während die größte Wasser-Abnahme im Normalfall unter der Woche morgens zwischen 7.45 Uhr und 8.15 Uhr zu verzeichnen sei, habe sich diese Spitze nun auf den Zeitraum zwischen 9.30 Uhr und 10.00 Uhr verschoben. "Stehen viele Menschen aufgrund der Corona-Krise morgens später auf?": Diese Frage hätten schon die Berliner Wasserbetriebe mit ihren Auswertungen gestützt, berichtete Hamburg Wasser. Untersucht wurden die beiden Wochen nach dem 23. März.

Auch innerhalb Hamburgs verschieben sich nach Angaben des Versorgers die Verbräuche. So ist in der Zone Mitte, die große Teile der Hamburger Innenstadt mit ihren gewerblichen Kunden versorgt, der tägliche Bedarf seit dem 16. März um 4,08 Prozent zurückgegangen. In den Zonen an den Rändern der Stadt ist der Wasserverbrauch hingegen gestiegen. In der Zone West beispielsweise wird durchschnittlich 4,07 Prozent mehr Wasser pro Tag verbraucht als in der Zeit vor dem 16. März, als auch die Schulen noch geöffnet waren.

Trotz der Verschiebungen hat sich der Verbrauch in Hamburg nach Angaben des Versorgers nur leicht erhöht. Der Wasserbedarf habe im Berichtszeitraum mit knapp 338 000 Kubikmetern täglich bislang 1,3 Prozent über dem Durchschnitt der Vorjahre seit 2016 gelegen. Das meiste Wasser fließe mittwochs durch die Rohre. Ob der Anstieg an der Corona-Krise - unter anderem mit dem Gebot des vermehrten Händewaschens - liegt, lasse sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Der Versorger verweist darauf, dass auch die Bevölkerung in Hamburg seit 2016 gewachsen ist. Und: Es fehlten zurzeit Verbräuche durch Berufspendler und Touristen.