Hamburg.

Sportvorstand Jonas Boldt hat beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV ein Ende der Diskussionen um Personen gefordert. "Wir sollten einmal aufhören, immer über Personen zu sprechen. Es geht am Ende um den Hamburger Sport-Verein", sagte der 38-Jährige am Sonntagabend im "Sportclub" des NDR-Fernsehens. "Da ist es völlig nebensächlich, wer da ist oder wer nicht da ist." Es gehe nicht darum, "wer am lautesten schreit beim HSV". Er selbst suche nicht "das Rampenlicht, das kommt von ganz alleine, insbesondere beim HSV".

Seine Rolle beim HSV ist nach dem Aus von Vorstandschef Bernd Hoffmann nach eigener Aussage dieselbe geblieben. Im HSV spiele der Sport immer eine "elementare und wichtige Rolle." Es sei jetzt die Abteilung Kommunikation dazugekommen. "Die steht natürlich auch immer im direkten Dialog mit dem Sport und vor allem auch mit dem Cheftrainer", sagte Boldt. "Von daher hat sich operativ so gut wie gar nichts geändert."

Er führt seit etwas mehr als eine Woche mit Finanzvorstand Frank Wettstein (46 Jahre) die Geschäfte. Zuvor hatte sich der Aufsichtsrat von Hoffmann getrennt. Vorausgegangen war ein Führungsstreit innerhalb des Vorstands zwischen dem 57-Jährigen und Boldt/Wettstein.

Mit Problemen im verbliebenen Vorstand durch die Patt-Situation mit Wettstein rechnet Boldt nicht. "Am Ende haben wir bis jetzt jede Entscheidung gemeinsam getroffen und waren am Ende auf einer Wellenlänge", meinte er. Es sei immer gelungen, den anderen bei Fragestellungen davon zu überzeugen, "was richtig ist, und zwar nicht für Frank oder nicht für Jonas, sondern für den HSV".