Hamburg.

Marcell Jansen hat weder bei Geisterspielen noch bei einem Abbruch der Saison in der 2. Fußball-Bundesliga Angst um den Hamburger SV. "Wir sind für beide Szenarien finanziell gut aufgestellt", sagte der HSV-Aufsichtsratsvorsitzende am Sonntag im Sport1-"Doppelpass". Der Club könne sich für den Fall eines erneut verpassten Aufstiegs sogar ein drittes Jahr in der 2. Liga leisten.

Der 34 Jahre alte Ex-Profi ist seit einer guten Woche neuer Vorsitzender des Kontrollgremiums, das am vergangenen Samstag Vorstandschef Bernd Hoffmann freigestellt hatte.

Die Trennung sei nach den Unstimmigkeiten zwischen Hoffmann und seinen Vorstandskollegen Frank Wettstein (Finanzen) und Jonas Boldt (Sport) unvermeidbar gewesen, betonte Jansen: "Wir haben eine Entscheidung gehabt, die der Aufsichtsrat treffen musste, da wir die Haltung und Erwartung haben, dass wir Vertrauensbrüche und Risse in unserem Club nicht begleiten wollen."

Jansen nahm auch Stellung zu seiner angeblichen Kritik an Trainer Dieter Hecking. Die beruhte auf einer Unmutsäußerung in der ersten Halbzeit der Partie gegen Jahn Regensburg (2:1). "Wenn man danach gehen würde, hätte man in der Bundesliga jede Woche Personalentscheidungen."

Einen wachsenden Einfluss von Mäzen Klaus-Michael Kühne sah Jansen nicht. Der Verein könne "froh und dankbar" für solche Gesellschafter sein. Klar sei aber auch: "Wenn, dann entscheiden die Mitglieder und sonst niemand."