Kiel.

Nach der fünften bestätigten Infektion mit dem neuartigen Coronavirus steht die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster unter Quarantäne. Wie das Landesamt für Ausländerangelegenheiten am Freitag mitteilte, hatte die betroffene Frau Kontakte zu anderen Bewohnern. "Da sich die jetzt erkrankte Frau über einen längeren Zeitraum im nicht isolierten Teil der Landesunterkunft aufgehalten hat, sehen wir uns zu dieser Maßnahme gezwungen", erläuterte die Leitende Amtsärztin Alexandra Barth. In der Unterkunft leben derzeit rund 400 Menschen. Sie dürfen nun die Landesunterkunft nicht mehr verlassen und auch das benachbarte Verwaltungsgebäude nicht betreten.

Die infizierte Frau hatte sich in den vergangenen Monaten gemeinnützig in der Landesunterkunft betätigt und dadurch häufig Kontakt zu anderen Bewohnern und zu Mitarbeitern des DRK. Sie kam gemeinsam mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern direkt nach Eingang des Testergebnisses in das Quarantäne-Haus.

Zwei DRK-Mitarbeiter wurden am Freitagmorgen bei Arbeitsantritt noch in ihren Autos getestet und anschließend in häusliche Isolation geschickt. Mitarbeiter des DRK, die Bewohner direkt betreuen, sollen ihre Kontakte nun auf ein Minimum reduzieren. Sie wurden mit Schutzausrüstung ausgestattet und angehalten, Bewohnerhäuser nur noch mit FFP2-Atemschutzmasken zu betreten. Unterdessen bestätigte die Stadt Kiel eine Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft in der Landeshauptstadt. Darüber hatten zunächst die "Kieler Nachrichten" berichtet.