Hamburg. In Zeiten der Corona-Krise ist auf den Straßen wenig los. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat mahnt trotzdem zur Vorsicht: Leere Straßen seien kein Freifahrtschein für überhöhte Geschwindigkeit und andere Regelverstöße. Die Polizei in Hamburg gibt Entwarnung.

Die Menschen in Hamburg halten sich nach Angaben der Polizei auch auf leeren Straßen und bei freier Fahrbahn überwiegend an die Verkehrsvorschriften. Illegale Autorennen etwa seien auch in Zeiten der Corona-Krise eher die Ausnahme. "Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im März erwartungsgemäß gesunken - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um etwa ein Viertel", sagte ein Sprecher der Polizei Hamburg. Leere Straßen würden in der Hansestadt grundsätzlich nicht als Freifahrtschein für Regelverstöße verstanden.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat hatte Autofahrer dazu aufgerufen, den momentan weniger stark befahrenen Straßenraum nicht auszunutzen, um schneller anzukommen. "Ich warne davor, leere Straßen als Einladung zu verstehen, zu stark Gas zu geben", sagte Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. "Tempolimits, rote Ampeln und Vorfahrtszeichen gelten nach wie vor." Sich solidarisch mit medizinischem Fachpersonal zu zeigen, bedeute auch, Unfälle aktiv zu vermeiden.

Am vergangenen Wochenende hatte die Hamburger Polizei auf der Wilhelmsburger Reichstraße einen Raser mit 215 (statt 80) Kilometer pro Stunde gestoppt. Bei einem mutmaßlichem Straßenrennen in Eppendorf waren am Dienstagnachmittag fünf Personen verletzt worden. "Ob die das jetzt wegen der leeren Straßen machen oder ob die das auch sonst machen würden, ist schwer zu sagen", sagte der Polizeisprecher. Ein paar "Idioten, die die Sau rauslassen müssen", gebe es immer.