Hamburg. Hamburgs Innensenator Grote sind die Uneinsichtigen, die Corona-Auflagen ignorieren, offensichtlich zu viel. Wie andere Bundesländer legt auch der Stadtstaat einen Bußgeldkatalog für Verstöße auf.

Wer in der Corona-Pandemie in Hamburg zu wenig Abstand hält oder sich unbefugt auf dem Spielplatz aufhält, kann nun von der Polizei zur Kasse gebeten werden. Laut dem am Freitag in Kraft tretenden Bußgeldkatalog sind bei wiederholten Verstößen Strafen von bis zu 25 000 Euro möglich, wie Innensenator Andy Grote (SPD) deutlich machte. Die neue Hamburger Allgemeinverfügung zur Corona-Pandemie inklusive der Bußgelder soll vorerst bis zum 19. April gelten.

Obwohl sich die meisten Hamburger an die geltenden Regeln hielten, gebe es täglich eine etwa dreistellige Zahl an Verstößen, sagte Grote. Es habe bislang neun Ingewahrsamnahmen gegeben, weil Menschen überhaupt nicht einsichtig gewesen seien. "Nur wenn wir alle in dieser schwierigen Zeit mit unserem Verhalten Verantwortung füreinander übernehmen, können wir Leben retten. Wer das nicht verstehen will, weiß ab sofort, was ihn erwartet", machte der SPD-Politiker deutlich. Die Beamten würden allerdings auch weiterhin mit Augenmaß auf Verstöße reagieren.

Den Angaben zufolge sind mit dem neuen Bußgeldkatalog 150 Euro bei Nichteinhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit oder beim Betreten von Spielplätzen fällig. Diesen Betrag soll auch berappen, wer in der Öffentlichkeit von mehr als einer Person begleitet wird, die nicht in derselben Wohnung lebt. Ungenehmigte Ladenöffnungen werden mit 2500 Euro geahndet.

Bußgeldkataloge hatten am Vortag auch Mecklenburg-Vorpommern und Hessen beschlossen. In Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern gab es sie bereits.