Lübeck. Wochenmärkte als Virenschleudern? Das könnte passieren. Die Stadt Lübeck prüft Zugangskontrollen. Andere Kommunen planen solche Maßnahmen derzeit nicht.

Die Hansestadt Lübeck prüft die Möglichkeit, wegen der Corona-Krise Zugangskontrollen für Wochenmärkte einzurichten. Es gebe Überlegungen, jeweils einen Ein- und einen Ausgang zur Marktfläche zu schaffen, um die Gesamtzahl der Besucher zu reglementieren, sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag.

Auch Kontrollen zur Überprüfung der Abstandsregelungen vor den Verkaufsflächen seien denkbar. Über eine Umsetzung werde in Kürze entschieden, sagte sie. Anlass für die Überlegungen sind nach Angaben der Stadtsprecherin Beschwerden von Marktbesuchern, dass die geforderten Abstandsregeln nicht in jedem Fall eingehalten würden.

Ähnliche Überlegungen habe es auch in einigen anderen Kommunen Schleswig-Holsteins gegeben, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Marktbeschicker in Schleswig-Holstein, Stefan Wegener. Die seien aber schnell wieder verworfen worden. Viele Marktbeschicker haben inzwischen Schutzscheiben und Abstandsbarrieren installiert, um sich und die Kunden zu schützen.

Auch die Landeshauptstadt Kiel plant derzeit nicht, die Zugänge zu den Wochenmärkten zu beschränken. "Auf den beiden größten Plätzen wurde bereits seit dem 23. März der Aufbau entzerrt und insbesondere wurden die Gänge verbreitert", sagte Ordnungsdezernent Christian Zierau. So sollte es den Kunden möglich sein, lange Begegnungen zu vermeiden und den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten.

Jeder Standbetreiber sei angewiesen, auf Sicherheitsabstände zwischen den Wartenden vor den Ständen hinzuwirken. "Wir werden die Situation weiter beobachten und die Maßnahmen notfalls anpassen", sagte Zierau.