Kiel.

Der Deutsche Journalistenverband in Schleswig-Holstein und der Kieler Presse-Klub haben ihre Journalistenpreise für 2019 verliehen. Den mit 2000 Euro dotierten 1. Preis erhielt die freie Journalistin Esther Geißlinger für einen Artikel in der "taz". Das Thema der Ausschreibung lautete Das Porträt - Interessante Menschen aus Schleswig-Holstein". Den 2. Preis (1000 Euro) teilen sich Carsten Janz vom NDR-Fernsehen und Jürgen Küppers von den "Kieler Nachrichten"). Susanne Link (Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag) erhielt den Nachwuchsförderpreis (500 Euro).

Die Bandbreite der Porträts reichte von einem Mönch bis zu einer Bundeswehr-Rekrutin oder einem Tatortreiniger, von landespolitischer Prominenz über einen Theaterintendanten bis hin zu einem Einsiedler. Geißlinger erhielt den 1. Preis für den Beitrag "Wahlkampf ganz unten". Sie begleitete eine Bürgermeister-Kandidatin in Laboe durch Höhen und Tiefen ihrer Kampagne. Die fünfköpfige Jury wertete die Arbeit als "gründlich recherchiert, kurzweilig erzählt, im Aufbau und im Stil journalistisch beispielhaft".

Janz wurde für den Film "Gegen den Hass - Zeiten des Zorns" ausgezeichnet. Er erzählt die Geschichte eines Mannes, der schon in der Jugend zur Gewalt neigt, Kopf einer Rockerband und schließlich einer der gefährlichsten Rechtsextremisten Deutschlands wird. Heute arbeitet er als Anti-Gewalt-Trainer mit Jugendlichen. Küppers überzeugte mit "Der Mann im Wald", dem Porträt eines Mannes, der seit 20 Jahren in einem Zelt am Rande Kiels lebt. Link holte mit "Hanni ist auf der Schiene" den Nachwuchspreis. Die Volontärin sprach mit einem Postschiffer über das Leben im Wattenmeer, Herausforderungen der Natur und Versuche der Politik, darauf Einfluss zu nehmen.

Mit über 50 Bewerbungen stieß der Preis im fünften Jahr auf die bisher größte Resonanz. Wegen der Coronavirus-Pandemie musste die feierliche Verleihung zunächst ausfallen. Die Urkunden wurden per Post verschickt.