Kiel. Die sozialen Folgen der Corona-Krise für Arme mildern: Die Diakonie unterstützt die Forderung nach einem befristeten Zuschlag von 100 Euro monatlich für Hartz-IV-Empfänger. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, bleiben die Sicherheitsmaßnahmen in Kraft.

Die Diakonie Schleswig-Holstein spricht sich für einen befristeten Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Empfänger aus und unterstützt eine entsprechende Petition von kirchlichen und gewerkschaftlichen Gruppen. In der Petition wird ein Zuschlag von 100 Euro für Erwachsene und 80 Euro je Kind gefordert. "Die Politik muss jetzt schnell handeln, damit existenzbedrohende Armut in Deutschland nicht durch die Corona-Krise wieder zum Normalfall wird", sagte Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß.

Unterdessen breitet sich die Corona-Pandemie auch in Schleswig-Holstein weiter aus. Bis Mittwochabend waren die Zahl der gemeldeten Toten auf elf gestiegen. Der Kreis Rendsburg-Eckernförde berichtete, ein 72-Jähriger sei im Krankenhaus gestorben.

Ministerpräsident Daniel Günther forderte die Schleswig-Holsteiner auf, im Kampf gegen die Ausbreitung der Lungenerkrankung die geltenden weitgehenden Kontaktsperren auch über Ostern einzuhalten. Ihm sei bewusst, dass es eine große Einschränkung ist, gerade zu solch einem Fest auf Tagesausflüge und Familienbesuche zu verzichten, sagte der CDU-Politiker. Er bitte aber herzlich darum, sich an die klar aufgestellten Regeln zu halten.

Zuvor hatten Bund und Länder beschlossen, die Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes sollten auch über Ostern gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum reduziert werden. "Eine Pandemie kennt keine Feiertage", sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU).