Hamburg. Sie waren in Hamburg erwartet worden: Corona-Patienten aus schwer betroffenen EU-Regionen. Zwei werden nun im UKE auf der Intensivstation behandelt. In den High-Tech-Abteilungen werden mittlerweile auch 40 Menschen aus Hamburg versorgt.

Ein Akt der Solidarität: Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) behandelt zwei an dem neuartigen Coronavirus erkrankte Patientinnen aus Frankreich. Sie werden intensivmedizinisch versorgt, sagte ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde am Sonntag. Zuvor hatte der Radiosender NDR 90,3 darüber berichtet. Die Frauen seien am Samstagabend mit dem Flugzeug nach Hamburg gebracht worden. Dem Medienbericht zufolge kamen sie aus dem Norden Frankreichs, wo vor allem die Region Grand-Est mit Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne betroffen ist und vom Robert Koch-Institut (RKI) als ein Risikogebiet eingestuft wurde.

Seit Samstag ist in Hamburg die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus weiter gestiegen - bis Sonntag um 143 auf 2078. Derzeit seien 149 Menschen aus Hamburg aufgrund ihrer Erkrankung im Krankenhaus, 40 von ihnen würden intensivmedizinisch versorgt, teilte die Gesundheitsbehörde am Sonntag mit. In der Regel gingen die Krankheitsverläufe nach wie vor mit leichten bis mittleren grippeähnlichen Symptomen einher.

Die Zahl der bestätigten Todesfälle in der Hansestadt war am Vortag auf vier gestiegen. Am Samstag waren aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung 127 Menschen aus Hamburg in stationärer Behandlung, davon 36 unter intensivmedizinischer Betreuung.

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) hatte jüngst mitgeteilt, dass Hamburger Krankenhäuser bis zu zehn Corona-Erkrankte aus Italien sowie zwei Infizierte aus Frankreich aufnehmen wollten. "Im Moment sind wir in einer Situation in Hamburg, dass wir diese Kapazitäten haben, dass wir diese Solidarität auch üben können. (...) Aber natürlich können wir das nicht garantieren über die gesamte Strecke."

Auch die Asklepios-Kliniken haben sich aufnahmebereit gezeigt und wollen beispielsweise am Standort Hamburg-Harburg bis zu zehn italienische Patienten aufnehmen. "Wir stehen bereit", sagte ein Sprecher am Sonntag. Allerdings seien von dort noch keine Covid-19-Patienten eingetroffen. Die Asklepios-Kliniken wollte ihre deutschlandweit 800 Intensiv- und Beatmungsbetten um weitere 500 aufstocken.