Kiel.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat ihren gescheiterten Vorstoß, die Abiturprüfungen wegen der Corona-Krise ausfallen zu lassen, verteidigt. "Es war notwendig, vorzupreschen", sagte Prien am Mittwoch in Kiel nach Schaltkonferenzen der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Landesregierung. "Ich bin vorgeprescht, weil ich für unsere Schülerinnen und Schüler eine Entscheidung vor Freitag haben wollte" - dann beginnen in Schleswig-Holstein die Ferien. In anderen Ländern sei die Situation anders. Prien hatte am Dienstag ihren Vorschlag öffentlich gemacht.

"Der Druck bei uns in Schleswig-Holstein ist ein ganz anderer und deshalb war es richtig vorzupreschen." Mit Blick auf die KMK sagte Prien: "Manchmal ist es so, dass in einer solchen Gruppe einer mal drei Schritte vorweggehen muss, damit sich die Gruppe insgesamt mal einen Schritt bewegt. Diese Bewegung hat es heute gegeben: Es gibt ein gemeinsames Vorgehen! Es gibt die Klarheit, auch wenn ich mir eine andere fachliche Abwägung erhofft hatte."

Zur Kritik an ihrem Vorschlag sagte Prien. "Es gab ja ein durchaus diverses Bild." Sie habe ein positives Echo von der GEW und auch von einigen Schulleitern erhalten. "Mir war klar, dass es ein kontroverser Vorschlag sein würde." Sie habe ihn "unterbreitet und zur Diskussion gestellt. Wir haben ja gestern nicht angekündigt, dass die Abiturprüfungen nicht stattfinden", betonte die Ministerin.