Hamburg. Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf die Tierheime. Um eine Verbreitung zu vermeiden, schließt auch die Hamburger Einrichtung ihre Tore. Helfer und Adoptionswillige dürfen dennoch rein - müssen aber bestimmte Regeln einhalten.

Das Hamburger Tierheim hat seinen Publikumsverkehr wegen des sich immer weiter ausbreiteten neuartigen Coronavirus eingeschränkt. "Man muss jetzt klingeln. Tor und Türen sind zu", sagte ein Sprecher des Tierheims in der Süderstraße. Derzeit dürfe man das Heim nur betreten, wenn man ein Tier abgeben muss oder eins adoptieren möchte. "Wer sich nur umschauen will, kommt nicht rein." Auch der Verkauf von Kaffee und Kuchen sowie Gruppenveranstaltungen wurden abgesagt. Der Sprecher ging davon aus, dass die Vermittlungszahlen sinken werden.

Gleichzeitig dürfte die Zahl der im Tierheim betreuten Tiere in den kommenden Tagen und Wochen steigen. Zuletzt warteten den Angaben zufolge 1356 Tiere auf ein neues Zuhause, darunter 170 Hunde, 214 Katzen und 205 Reptilien. Am Montag habe es bereits keine Vermittlung mehr gegeben; "die Menschen denken in der aktuellen Situation aber auch erstmal an etwas anderes als eine Tieradoption", so der Sprecher.

Ehrenamtliche Helfer des Hamburger Tierschutzvereins von 1841 e.V., die beispielsweise mit den Hunden Gassi gehen, erhalten weiterhin Einlass. "Das findet auf jeden Fall statt. Die Tiere brauchen das ja", so der Sprecher. Die Helfer seien aber gebeten, nicht zu kommen, wenn sie kürzlich in Risikogebieten waren oder Kontakt zu möglichen Covid-19-Erkrankten hatten. "Nur wirklich fitte und gesunde Menschen" sollen zum Helfen kommen.

Viele der registrierten Ehrenamtlichen seien zudem wegen des in vielen Unternehmen verordneten Home-Offices auch ein wenig flexibler und würden daher vermehrt helfen wollen. Für sie gelte im Tierheim nun: Mehr Abstand zueinander halten und eigene Kugelschreiber zum Eintragen in die Listen mitbringen. Zudem soll künftig nach Möglichkeit mit Karte und nicht mehr bar gezahlt werden.