Hamburg.

Die Notbetreuung an den wegen der Corona-Pandemie bis Ende März geschlossenen Hamburger Kitas wird bislang kaum in Anspruch genommen. Von den rund 90 000 Kita-, Krippen- und Tagespflegekindern seien bislang nur fünf Prozent oder etwa 4500 Kinder betreut worden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Dienstag. "Das ist sehr wenig. (...) Rechnerisch bedeutet das, dass jedes 20. Kind im Moment in Hamburger Kitas betreut wird."

Anders als an den Schulen, die ausnahmslos alle Kinder und Jugendlichen in die Notbetreuung aufnehmen, werden an den Kitas nur Kinder von Eltern mit sogenannten systemrelevanten Berufen betreut. Dazu zählen unter anderem Mediziner, Pfleger, Feuerwehrleute, Polizisten oder Beschäftigte der Müllabfuhr. Konflikte habe es deshalb bislang nicht gegeben. "Uns sind auch keinerlei Bestechungsversuche (...) bekannt geworden."

"Nach allem, was wir bisher wissenschaftlich übermittelt bekommen haben, verläuft Corona bei Kindern sehr milde, manchmal sogar unbemerkt. Genau darin liegt aber ein sehr hohes Ansteckungsrisiko." Leonhard sagte, das Gesundheitsamt habe inzwischen zwei Kitas in Altona und Harburg geschlossen. "Da geht es jeweils um nachweislich positiv getestete Kinder."

Mit Blick auf die ebenfalls geschlossenen Spielplätze und das damit verbundene Betretungsverbot, sagte Leonhard: "Das ist natürlich für Stadtkinder eine riesen Herausforderung. Es gilt aber." Ausgenommen seien nur die Außenflächen von Kitas im Notbetrieb. Das Verbot werde von der Umweltbehörde überwacht. Bei Verstößen drohe ein Bußgeld, sagte Leonhard. Das gelte auch, wenn Kinder ohne Wissen ihrer Eltern auf Spielplätze gingen. "Eltern haften für ihre Kinder", sagte die Senatorin.