Hamburg. Eigentlich sollte es um Innovationsförderung und Startup-Firmen in Hamburg gehen - doch die Coronavirus-Pandemie war bei einem Auftritt des Wirtschaftssenators wichtiger. Die Hamburger Investitions- und Förderbank verwies auf eine gute Bilanz.

Die Stadt Hamburg will kleinen und mittleren Unternehmen helfen, die durch die Coronavirus-Krise in Bedrängnis geraten. Seine Behörde bereite einen Maßnahmenkatalog vor, der aber noch nicht abschließend mit der Finanzbehörde abgestimmt sei, teilte Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) am Donnerstag in Hamburg mit. "Es kommt jetzt darauf an, dass wir gemeinsam mit dem Bund und unseren eigenen Förderinstrumenten den Rahmen schaffen, um den Unternehmen möglichst schnell und unbürokratisch zu helfen", sagte Westhagemann. Auch ein Treffen mit Verbänden sei geplant. Am Vortag hatte bereits Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) auf die Möglichkeit von Steuerstundungen und andere Instrumente der Finanzverwaltung hingewiesen.

Besonders im Fokus stünden Unternehmen aus der Veranstaltungsbranche sowie dem Kultur- und Sportbereich, sagte Westhagemann. Er gehe zudem davon aus, dass es auch auf den Containerterminals im Hamburger Hafen zu einem Rückgang kommen werde, ohne dass jedoch der Hafen völlig in die Knie gehe. Ein Teil des Hafenumschlags könne später wieder aufgeholt werden. Zur Versorgung mit dringend benötigten Zulieferteilen aus Asien könnten Unternehmen auch auf die Bahn oder das Flugzeug zurückgreifen, wenn der Schiffsverkehr stocke.

Westhagemann äußerte sich bei einer Veranstaltung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB), die ebenfalls in die Hilfen für Unternehmen eingebunden werden soll. Hauptaufgabe der IFB ist jedoch die Förderung von innovativen Unternehmen und Startups durch Zuschüsse, verbilligte Kredite oder Beteiligungen. Die stadteigene Förderbank hat im vergangenen Jahr rund 2000 Darlehen mit einem Volumen von rund 540 Millionen Euro an Gründer und kleine und mittlere Unternehmen vergeben, teilte Vorstandschef Ralf Sommer mit. Über verschiedene Förderprogramme wurden rund 60 Millionen Euro Fördergelder ausgeschüttet. "Damit sind wir der aktivste Kapitalgeber im Innovations-Ökosystem der Hansestadt", sagte Sommer. Das unterstütze den fortlaufenden Strukturwandel der Hamburger Wirtschaft und stärke die Stadt.

Im Vergleich zur deutschen Startup-Hauptstadt Berlin habe Hamburg an Bedeutung gewonnen, hieß es weiter. Es gebe auch junge Unternehmen, die von Berlin nach Hamburg kämen. Grund seien der industrielle Kern der Hansestadt, die Funktion als Logistik-Drehscheibe und die Präsenz von vielen interessanten Branchen wie der gesamten maritimen Wirtschaft oder der Gesundheitsbranche. Das habe Berlin nicht in gleichem Maße zu bieten. Laut Westhagemann gibt es in Hamburg rund 1000 Startups. Er arbeite daran, für die jungen Unternehmen mehr privates Risikokapital von Investoren zu gewinnen.