Kiel.

Die Dürre in den Sommern 2018 und 2019 hat in Schleswig-Holsteins Wäldern massive Schäden angerichtet. "Die Indizien sind eindeutig: Unser Wald steht durch den Klimawandel unter Stress", sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) am Montag zur Vorstellung des neuen Waldzustandsberichts. Nötig sei mehr naturnahe Forstwirtschaft mit klimastabilen Wäldern.

Die jüngsten Dürreperioden wirken laut Bericht noch nach. Über alle Baumarten und Altersklassen hinweg sei ein Rückgang der Zahl der Blätter in den Baumkronen festzustellen. Insgesamt 3,8 Prozent der Bäume wiesen starke Schäden auf, das langjährige Mittel liegt bei 2,2 Prozent. Bei Fichten, Kiefern und anderen Laubbäumen war der Anteil starker Schäden etwa doppelt so hoch wie im Mittel der Jahre 1984-2019. Seit Jahrzehnten war laut Bericht das Schadensausmaß der Fichten durch Borkenkäfer nicht so hoch wie in den Extremsommern 2018 und 2019.

Zwar sei der Zustand der Wälder zwischen Nord- und Ostsee im bundesweiten Vergleich gut, sagte Albrecht. "Dennoch geben die Ergebnisse des Waldzustandsberichts 2019 Anlass zur Sorge." Der Aufbau stressresistenter Wälder sowie die Pflege der bereits vorhandenen Waldbestände werde immer wichtiger. Als positives Beispiel nannte er die Weißtanne. Sie sei durch ihr tiefreichendes Wurzelwerk in der Lage, auch Wasser in tieferen Bodenschichten zu erreichen.

Im laufenden Jahr stehen im Norden bis zu 9,1 Millionen Euro Fördermittel für Wiederaufforstungen bereit.