Kiel.

Mit der Ausbreitung des neuen Coronavirus auch nach Schleswig-Holstein darf nach Ansicht der Grünen im Kieler Landtag die Absage öffentlicher Großveranstaltungen kein Tabuthema sein. "Aufgrund der Aggressivität des Virus muss diese Frage aus unserer Sicht von Tag zu Tag neu bewertet werden", sagte die Gesundheitspolitikerin Marret Bohn am Freitag in Kiel. In der Nacht war bekanntgeworden, dass sich ein Mann aus Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) an dem Virus angesteckt hat. Der Arzt arbeitet am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf. Er lebt mit seiner Frau in häuslicher Isolation.

Die Situation sei Anlass zur Sorge, aber kein Grund zur Panik, sagte die Ärtztin Bohn. "Es muss jetzt konsequent und entschlossen gehandelt werden." Nur so könne eine weitere Ausbreitung der Erkrankungswelle so gering wie möglich gehalten werden. Wichtig sei es, die Infektionsketten zu durchbrechen. Aus ihrer Sicht sollten an Rückkehrern aus Gebieten, in denen das Coronavirus grassiert, jetzt ausführliche Empfehlungen ausgesprochen werden. Die Arbeitgeber könnten einen Beitrag leisten, indem sie ihren Mitarbeitern auf Wunsch und nach Möglichkeit Home-Office anbieten.