Hamburg.

Bei rassistischen Attacken gegen einen seiner Spieler würde Trainer Dieter Hecking vom Fußball-Zweitligisten Hamburger SV nicht vor drastischen Maßnahmen zurückschrecken. "Ich wäre als Cheftrainer dafür, ein deutliches Zeichen zu senden, wenn ein Spieler von uns in der Form beleidigt werden würde", sagte der 55-Jährige am Donnerstag. Er könne sich vorstellen, "dass ich die Mannschaft vom Platz hole". Er würde sich dann mit Sportvorstand Jonas Boldt kurz absprechen, "weil wir die Auswirkungen nicht wissen und was das für Folgen hätte". Hecking betonte: "Ich bleibe dabei: Rassismus in jeglicher Art und Form lehne ich ab."

In der Kabine sei Rassismus "null Thema", sagte der Trainer des Tabellendritten. "Wir haben eine Multikulti-Truppe, die fantastisch zusammenarbeitet jeden Tag." Wenn einem aus der Mannschaft Rassismus im Spiel widerfahren würden, "könnte ich mir vorstellen, dass wir schon eine Reaktion zeigen würden".

In den vergangenen Monaten hatten sich rassistische Beleidigungen gegen dunkelhäutige Spieler wie Hertha-Profi Jordan Torunarigha oder Leroy Kwadwo vom Drittligisten Würzburger Kickers auch in Deutschland gehäuft. Zudem schockte die rassistische motivierte Gewalttat von Hanau.

Zahlreiche prominente Profis wie die Nationalspieler Leon Goretzka, Marco Reus, Antonio Rüdiger oder Joshua Kimmich hatten aufgerufen, sich noch aktiver gegen Rassismus einzusetzen. Auch in den Stadien setzten viele Fans Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus.