Berlin/Hamburg. Für den Bahnverkehr in Norddeutschland hat die Süderelbbrücke in Hamburg größte Bedeutung. Doch das Bauwerk ist marode und muss ersetzt werden. Die FDP kritisiert, dass noch immer nicht klar ist, wie das geschehen soll.

Die geplante Machbarkeitsstudie für den Neubau der maroden Hamburger Bahnbrücke über die Süderelbe verzögert sich. Die Studie werde im zweiten Quartal abgeschlossen, teilte das Bundesverkehrsministerium auf eine Anfrage der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordneten Katja Suding mit. Ursprünglich hatte bis Ende vergangenen Jahres abschließend untersucht werden sollen, wie die 340 Meter lange Brücke ersetzt werden kann. Der Hamburger Senat erklärte auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion, die Studie werde laut Deutscher Bahn Mitte des Jahres vorliegen.

Suding kritisierte die Verzögerung: "Dass die beteiligten Akteure bereits am Zeitplan der Machbarkeitsstudie scheitern, die mit mindestens einem halben Jahr Verspätung erscheinen soll, ist besorgniserregend und ein sehr schlechtes Signal." Das Projekt dürfe nicht scheitern. Die FDP-Landeschefin forderte Senat und Bundesregierung auf, die Verzögerung zu erklären.

Zurzeit wird die Brücke aus dem Jahr 1978 saniert, auf Dauer ist sie aber nicht zu reparieren. Das hatte die DB Netz AG bei ihren regelmäßigen Kontrollen im Jahr 2018 festgestellt. Die viergleisige Bahnbrücke ist die einzige Verbindung für den Fern- und S-Bahnverkehr in den Hamburger Süden und Niedersachsen. Die Sanierungsarbeiten sollen nach Angaben des Senats mindestens bis 2022 dauern. Danach könnten die Züge mit Tempo 60 über die Brücke fahren, die S-Bahnen sogar mit 80 Kilometern pro Stunde.

"Die Süderelbbrücken sind für viele Tausend Pendler und Reisende Tag für Tag eine extrem wichtige Verbindung, ebenso für den Güterverkehr", erklärte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, Ewald Aukes. "Dass der Senat bei den Gründen für die Bauverzögerung unpräzise bleibt und keine Auskunft zur Haltbarkeit der Brücke gibt, ist kein gutes Signal."