Hamburg.

HSV-Trainer Dieter Hecking hat seine ungewöhnliche Selbstkritik nach dem verlorenen Stadtduell gegen den FC St. Pauli erklärt. "Es ging nicht darum, sich schützend vor die Mannschaft zu stellen oder zu sagen, da ist jetzt der Schuldige", sagte der 55-Jährige in der Sky-Sendung "Wontorra on Tour". "Wir haben die Lösungen gesehen, wir haben sie aber anscheinend nicht gut genug an die Mannschaft weitergegeben, sonst hätte sie es besser umgesetzt", meinte er rückblickend auf das 0:2 des Hamburger SV am vergangenen Samstag gegen den Stadtrivalen in der 2. Fußball-Bundesliga.

"Wenn ein Spieler kommt und sagt, "Trainer ich habe lange Zeit nicht gewusst, was wir spielen", ist das genau die Kritik, die ich bei mir suchen muss", sagte Hecking weiter. Dann müsse er mit der Selbstkritik erst einmal bei sich anfangen, "bevor ich mit dem Finger auf etwas anderes zeige".

Deshalb habe er das bewusst so gewählt. "Wir gewinnen zusammen, wir verlieren gemeinsam. Und der Trainer ist mittendrin. Und nicht nur die Mannschaft verliert das Spiel, sondern wir haben das gemeinsam verloren." Er hätte gegen St. Pauli auch nicht seinen besten Tag gehabt. Die Selbstkritik gehöre zu einem guten Trainer dazu, sagte der erfahrene Coach.

Durch die Niederlage rutschte der Hamburger SV auf den Relegationsplatz drei. "Wir wissen, dass es kein Selbstgänger ist, diesen Aufstieg mit dem HSV zu schaffen", sagte Hecking. Trotz der Pleite gegen den Stadtrivalen zog er ein bislang positives Fazit der Saison: "Sie fühlt sich für mich absolut gut an."