Hamburg.

Der Hamburger Tourismusverband hofft auf einen Zuschuss des Bundes für ein "Welcome-Center" als Schaufenster der Hansestadt. "Dafür können wir noch Geld gebrauchen", sagte der Chef des Tourismusverbands, Norbert Aust, am Dienstag an den Hamburger Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) gewandt. Kahrs, Sprecher der SPD im Haushaltsausschuss des Bundestags, hatte zuletzt für das Jahr 2020 - gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Rüdiger Kruse - rund 200 Millionen Euro des Bundes für kulturelle Projekte in Hamburg durchsetzen können, darunter zusätzliches Geld für ein neues Hafenmuseum nebst restaurierter Dreimastbark "Peking". Das Reeperbahn-Festival wird vom Bund künftig mit knapp 20 Millionen Euro gefördert.

Nach dem Willen der Tourismusmanager soll ein "Welcome"-Zentrum keine klassische Anlaufstelle für Touristen werden, sondern vielmehr den Besuchern der Stadt zeigen, was die Stadt vom Hafen bis Hightech prägt und leistet. Da der Ursprung der Hansestadt beim Hopfenmarkt liege, wäre es im Zuge der Umgestaltung des Quartiers rund um die Nikolai-Kirche eine gute Gelegenheit, das Zentrum dort zu planen, sagte Aust - und: "Die Stadt leuchtet immer aus ihrem Kern heraus." Über die Kosten für ein solches Zentrum wurden noch keinen Angaben gemacht, zunächst hatte der Tourismusverband diesen Vorschlag in einen Forderungskatalog an Politik und Verwaltung aufgenommen.

Der Bundestagsabgeordnete konnte dem Tourismuschef spontan keine Finanzierungsmittel zusagen. Kahrs betonte, dass sich Hamburg zu einem "touristischen Hotspot" entwickelt habe, "in dem Gästen neben Reeperbahn und Musicals weitere Attraktionen geboten werden". Er mahnte die Tourismusbranche, nicht lockerzulassen im Engagement, "die wichtigen Themen voranzubringen, nachdem die Finanzierung sichergestellt wurde". Für ein neues naturhistorisches Museum, dass sich ausschließlich der Naturkunde widmet, sieht Kahrs wenig Chancen. Da brauche es im Zeitalter der Digitalisierung eher noch ein "Hollywood-Studio" drumherum.