Hamburg/Kiel. Es wird ungemütlich: Die Metropolregion liegt am Dienstag im Einflussbereich eines Tiefs, das von der Nordsee nach Südschweden zieht.

Sturmböen, Schnee, Sturmflut: Das Wetter in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wird am Dienstag und in den kommenden Tagen ungemütlich. Tagsüber werde es stürmisch, vereinzelt werde es Gewitter geben, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag mit. Auch vor einer Sturmflut wurde gewarnt. In der Nacht zum Mittwoch können Schneeflocken fallen.

Die Region liege im Einflussbereich eines Sturmtiefs, das von der Nordsee nach Südschweden ziehe. Im Süden und Osten Schleswig-Holsteins sei zunehmend mit Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 80 Kilometer pro Stunde zu rechnen. Für Hamburg gibt es bis 19 Uhr eine amtliche Warnung vor Sturmböen. "In Schauernähe sowie in exponierten Lagen muss mit schweren Sturmböen um 95 km/h gerechnet werden", hieß es vonseiten des Deutsche Wetterdienstes.

Warnung vor Sturmflut in Hamburg

Auch an der Nordsee drohen den Angaben zufolge schwere Sturmböen und teilweise auch orkanartige Böen um 110 Kilometer pro Stunde. In der Nacht lasse der Wind nach, dafür bestehe dann Glättegefahr. Für die deutsche Ostseeküste wurde eine Starkwind-Warnung herausgegeben.

In Hamburg gab es zudem erneut eine Sturmflut. Über das Warnsystem Katwarn wurden die Bürger bereits um 11.01 Uhr informiert. Das Abendhochwasser am Dienstag erreichte in Hamburg einen Höchststand von 3,65 Meter über Normalhöhennull.

Sturm und Gewitter am Dienstag

Im Norden Niedersachsens und im Oberharz sei ebenfalls mit Sturmböen mit Geschwindigkeiten um 80 Kilometer pro Stunde zu rechnen. Die Temperaturen steigen am Tag auf bis zu 10 Grad Celsius, in der Nacht auf Mittwoch sinken sie auf Tiefstwerte um 0 Grad.

Infos rund um das Thema Wind und Sturm:

  • Starker Wind (Äste schwanken, Regenschirme sind nur schwer zu halten): 40 bis 45 km/h
  • Stürmischer Wind (Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien): 65 bis 70 km/h
  • Sturm (Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern): 75 bis 85 km/h
  • Schwerer Sturm (Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern): 90 bis 100 km/h
  • Orkanartiger Sturm (Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden): 105 bis 115 km/h

Wegen des stürmischen Wetters wurden die Fahrten der Fähre zwischen Cuxhaven und Helgoland für Dienstag abgesagt, wie die Reederei auf ihrer Internetseite mitteilte. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage sorgten zudem dafür, dass mancherorts Gewässer über die Ufer traten. Für die Leine in Herrenhausen meldete der niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz wegen erhöhter Pegelstände die zweithöchste Meldestufe.

Hamburg muss die ganze Woche mit Schnee rechnen

Auch in den kommenden Tagen bleibt Hamburg das Schmuddelwetter erhalten. "Die Tagestemperaturen bewegen sich zwischen 5 und 7 Grad", sagt Dominik Jung von wetter.net. Nachts sinkt das Thermometer auf 0 Grad. Durch den Wind werden die gefühlten Temperaturen jedoch niedriger sein. "Zwischendurch können auch immer wieder Schneeflocken vom Himmel fallen", so der Wetterexperte.

Auch tagsüber können sich diese unter die Regentropfen mischen. "Für Hamburger Verhältnisse wird es also fast schon winterlich", so Jung. Dass der Schnee mal längere Zweit liegen bleibt und Hamburg unter einer weißen Decke verschwindet, ist jedoch eher unwahrscheinlich.