Hamburg. Gericht stellte fest: Angeklagter sei bei Tat schuldunfähig gewesen. Strafkammer ordnete weiterhin Unterbringung in Psychiatrie an.

Wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung hat das Landgericht Hamburg einen 45-Jährigen in die Psychiatrie eingewiesen. Der Mann hatte am 2. September vergangenen Jahres in einer Wohnung im Stadtteil Altona-Nord seinen ein Jahr jüngeren Bruder und seine Mutter mit einem Messer angegriffen. Der 44-Jährige starb.

Täter laut Gericht schuldunfähig

Die damals 68 Jahre alte Mutter erlitt eine lebensbedrohliche Lungenverletzung, überlebte aber dank intensivmedizinischer Behandlung. Der Angeklagte sei bei der Tat in der Isebekstraße schuldunfähig gewesen, stellte das Gericht am Freitag fest. Die Strafkammer ordnete die Unterbringung des 45-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik an, wie ein Gerichtssprecher am Montag weiter mitteilte.

Nach der Tat wurde der 45-Jährige vor dem Haus von einem Streifenwagen angetroffen. Bei seiner Festnahme hatte der Täter noch das Messer in der Hand gehabt und erheblichen Widerstand geleistet, wie die Polizei damals berichtete. Die Beamten hätten Pfefferspray eingesetzt. Rettungskräfte hatten vergeblich versucht, den 44-Jährigen zu reanimieren. Nach der Tat war der 45-Jährige bereits vorläufig in eine Klinik eingewiesen worden.

Mehrere Jahre im Maßregelvollzug

Nach früheren Angaben des Gerichts hatte der Mann schon mehrere Jahre im Maßregelvollzug verbracht. Er war 2002 eingewiesen worden, nachdem er im Zustand der Schuldunfähigkeit einen versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung begangen hatte.