Hamburg.

Der CDU-Spitzenkandidat Marcus Weinberg hat mit Schuldzuweisungen auf das historisch schlechte Abschneiden seiner Partei reagiert. Die Ereignisse in Thüringen hätten der Hamburger CDU im Wahlkampf "das Genick gebrochen", sagte Weinberg am Sonntag in Hamburg. Thüringen habe den Wahlkampf "bei allem Respekt nicht beflügelt". Auch "die Führungskrise unserer Partei in Berlin" kostete die CDU in der Hansestadt Stimmen, sagte Hamburgs CDU-Chef Roland Heintze der Deutschen Presse-Agentur.

Jubel brach auf der Wahlparty nur aus, als es nicht um das eigene Abschneiden ging - nämlich als die Prognose ein Rausfliegen der AfD aus der Bürgerschaft ankündigte. "Das ist das einzige, über das ich mich an diesem Abend freuen kann", sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende André Trepoll der dpa.

"Das war eine Ohrfeige mit Ansage", kommentierte ein Wahlkampfhelfer das CDU-Ergebnis. Die Hamburger CDU sei "endgültig am Nullpunkt" angelangt. Der Prognose zufolge stürzt die CDU auf ihr bundesweit schlechtestes Landtagswahlergebnis seit fast 70 Jahren ab.

Dass Thüringen die CDU massiv Stimmen gekostet habe - wie es Weinberg wieder und wieder am Wahlabend betonte, bezweifelte ein anderer Wahlkampfhelfer: In Umfragen habe die CDU schon vor Thüringen bei nur 15 Prozent gelegen.