Bad Segeberg.

Zur Vermeidung von Thüringer Verhältnissen hat die Lübecker Kultur- und Bildungssenatorin Kathrin Weiher (parteilos) ihre Kandidatur für die Landratswahl im Kreis Segeberg zurückgezogen. Das bestätigte ein Sprecher Weihers am Freitag in Lübeck. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" online berichtet. Weiher, die von der CDU unterstützt wurde, hätte wohl nur mit Stimmen der AfD eine Mehrheit gehabt. Weiher informierte den Kreispräsidenten Claus-Peter Dieck (CDU), "sehr schweren Herzens" nicht mehr anzutreten. Sie habe gehofft, in der Breite der demokratischen Parteien Stimmen für sich zu gewinnen.

Grundlage für sie sei immer gewesen, auf Toleranz, Grundgesetz, christliche Werte und den Rechtsstaat zu setzen, schreibt Weiher in einem Brief. Auch wenn Parteien unterschiedliche Ansichten hätten, müssten sie sich in einer Demokratie miteinander verständigen. Die Grenze verlaufe für sie dort, wo Intoleranz, Gesetzesverstoß oder Verfassungsfeindlichkeit verlaufe. Doch würde die Gesellschaft derzeit "von Strömungen erfasst, die die Zusammenarbeit demokratisch gewählter Parteien in Teilen nicht mehr möglich machen." Sie nehme "diese aus Thüringen kommenden wichtigen Strömungen, wie sie uns derzeit erfassen, ernst.

Favorit für die Landratswahl durch den Kreistag am 12. März ist der bisherige Amtsinhaber Jan Peter Schröder (parteilos) . Er wird von mehreren Fraktionen, darunter die SPD, favorisiert. Die sechsjährige Amtsperiode beginnt am 1. September.